Bahnhofsumfeld | Soest

2. Preis | Bahnhofsumfeld Soest

Soest

In Zusammenarbeit mit Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner PartmbB

Die neuzeitliche Stadterweiterung der alten Stadt Soest ist bisher überwiegend durch eine Bebauung mit Einfamilienhäusern erfolgt. Deshalb konnte keine eigenständige städtebauliche Identität neben dem historischen Stadtkern entstehen. Für das neue Bahnhofsquartier in Soest wird jedoch auf einem schwierigen Standort die Herausbildung einer eigenen Identität als Ziel angestrebt.

Lageplan © GTL

Das neue Bahnhofsquartier wird von verschiedenen Clustern besiedelt. Die offenen Blockstrukturen lassen vielfältige, abwechslungsreiche und interessante (Blick)-Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Stadt- und Landschaftsräumen entstehen, die durch die unterschiedlichen Niveaus und Qualitäten der Nutzungsebenen erheblich verstärkt werden. Durch das klare System der Erschließungswege entstehen Sichtachsen zur Kernstadt mit dem St.-Patrokli-Dom und zu den umgebenden Stadträumen. Mittelpunkt des Quartiers bildet ein zentraler Platz.

Das freiraumplanerische Konzept setzt auf die Ausbildung differenzierter und den unterschiedlichen Wohnbereichen angemessenen Grünstrukturen in Verbindung mit einer engen Vernetzung mit dem Freiraum. Im Kontrast zu der Bebauung ist der Freiraum landschaftlich, in einer organischen Formensprache gestaltet.

Das freiraumplanerische Konzept setzt auf die Ausbildung differenzierter und den unterschiedlichen Wohnbereichen angemessenen Grünstrukturen in Verbindung mit einer engen Vernetzung mit dem Freiraum. Im Kontrast zu der Bebauung ist der Freiraum landschaftlich, in einer organischen Formensprache gestaltet.

Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner
Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner
Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner

Imagebildend für das Quartier ist das Landschaftsbauwerk, von dessen bis zu 8 m hohen, mit Pflanzgruppen und Spielplätzen strukturiert Plateauaufschüttung sich neue Perspektiven und Sichtbeziehungen in das Umland und zum Dom im Stadtzentrum eröffnen. Dieser feste Bezugspunkt ist ebenfalls aus der Erschließungsmagistrale immer im Blickfeld.
Die Quartiersmitte als zentraler Freiraum fungiert als Klammer zwischen den nördlich und südlich gelegenen Nachbarschaften. Die Verkehrsräume sind als „Shared Space“ gleichberechtigt für alle Verkehrsteilnehmer geplant.

Mit den gemeinschaftlichen Innenhöfen und den individuell gestalteten privaten Freiräumen in Form von Mietergärten, Terrassen, Loggien und Dachgärten entstehen neben der öffentlichen Grünverbindungen differenzierte Freiraumqualitäten und Angebote für die unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in den Nachbarschaften und im Quartier.


Gemeinschaftsschule | Neunkirchen

2. Preis | Gemeinschaftsschule

Neunkirchen

In Zusammenarbeit mit troi Architekten, Aachen

Die Gemeinschaftsschule Stadtmitte erfährt eine bauliche und inhaltliche Neudefinition. Der Entwurf betont diese Tatsache mit einem selbstbewussten, markanten Bauwerk. Städtebauliche Raumkanten werden aufgenommen und teilweise erweitert. Das Gebäude fügt sich harmonisch in das vorgesehene Baufenster ein.
Der, durch den Schulneubau, erzeugte Vorplatz entlang der Lutherstraße bildet eine klare Adresse im öffentlichen Raum und fungiert als Treffpunkt und Aufenthaltsraum der Schülerinnen und Schüler. Ebenso wird ein qualitativ hochwertiger, öffentlicher und urbaner Platz für das gesamte Quartier geschaffen.

Lageplan © GTL

© GTL, Troi Architekten

Der Pausenhof ist klar durch die bestehende Geländesituation eingefasst und wird aus dem 1. Obergeschoss erschlossen. Eine großzügige, topografisch modellierte Rasenfläche gliedert den Pausenhof in unterschiedliche Nutzungsbereiche (u.a. Sport, Schulgarten, Aufenthalt) und dient den Schülerinnen und Schülern als Aufenthalts- und Aktivraum. Ein wichtiger Bestandsbaum in diesem Bereich wird erhalten und durch weitere Baumpflanzungen ergänzt, wodurch ein lockerer Baumhain entsteht.

Entlang der Bestandsmauer werden tribünenartige Aufenthaltsorte geschaffen von denen aus man das Geschehen auf dem Pausenhof überblicken kann. Alternativ können sie als Klassenzimmer im Freien genutzt werden. Darüber hinaus entsteht an der Mauer eine Kletterwand, die zur Bewegung animiert.
Dem Speisesaal wird ein Schulgarten vorgelagert, der den Schülerinnen und Schülern anhand praktischer Nutzung die Themen Ernährung, Gesundheit und Pflanzenverständnis vermitteln kann. So entsteht so ein vielseitig nutzbarer Pausenhof, der den unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen der Schülerinnen und Schülern gerecht wird.


Familienzentrum, Lernwerkstatt und Kita, Campus Waldau | Kassel

1. Preis I Familienzentrum, Lernwerkstatt und Kita, Campus Waldau

Kassel

In Zusammenarbeit mit pape + pape architekten

In seiner Setzung bildet der L-förmige Baukörper zwei bauliche Kanten parallel zur nördlichen und westlichen Grundstücksgrenze aus. Es entsteht ein einladender Vorplatz an dem der Eingangsbereich mit Vordach verordnet ist. Dieser attraktive Außenbereich kann für große Veranstaltungen genutzt werden. Große Glasöffnungen in der Lernwerkstatt, im Multifunktionsraum als auch zum Campusgelände erzeugen Transparenz und lassen das Gebäude in einen unmittelbaren Dialog mit seinem Freiraum treten.

Die Kubatur und Innenraumaufteilung des neuen Familienzentrums schaffen im Freiraum klare Zuordnungen und Zonierungen. Ein großzügiger Vorplatz lässt viel Raum für den täglichen Plausch unter Eltern genauso wie für Pausengespräche bei den gelegentlichen Aufführungen. Ein Lümmeldeck, etwas seitlich angeordnet, wird ein beliebter Treff für die Kids werden. Auf der ruhigeren Ostseite bieten kindgerechte Bank-Tischkombinationen Platz zum Hausaufgaben machen oder Basteln im Freien.

Zwischen Neubau und Turnhalle ist der Außen-Spiel- und Toberaum für die Kindergartenkinder angeordnet. Eine lineare Spielplastik bietet von verschiedenen Kletter- und Balanciermöglichkeiten über den überdachten Sandspielplatz bis zu Rückzugs- und Kuschelboxen ein alle Sinne anregendes Spielerlebnis für alle Altersgruppen. Eine zusammenhängende Fläche mit wellenförmig reliefierter Rasenfläche bietet Platz zum Sausen und Toben.

Der Freibereich für die U3-Gruppe kann bei Bedarf über niedrige Holztore vom Rest des Spielbereichs abgetrennt werden und erhält einen eigenen Sandkasten mit Deck, Spielhäuschen und einem kleinen Rasenhügel mit Kleinkindrutsche. Die Terrasse am Essbereich ist in einen Naschgarten mit einem reichen Angebot an leckeren Früchten und Kräutern eingebettet und durch niedrige Fruchthecken vom Rest des Geländes abgeschirmt. Auch auf dem übrigen Gelände gibt es fruchtende Sträucher und Bäume.


“Wohnquartier Blasius-Blick” | Kaufbeuren

1. Preis I Wohnquartier Blasius-Blick

Kaufbeuren

In Zusammenarbeit mit Benkert Schäfer 

Das neue Wohnquartier in Kaufbeuren, in der Nähe des historischen Stadtkerns, soll künftigen BewohnerInnen einen attraktiven, ortsverbundenen und klimagerechten Wohnraum bieten. In allen Aufgabenbereichen wird bei der Konzeption auf eine gleichberechtigte und zeitgemäße Gestaltung geachtet.

So wird der Märzenbach zu einem strukturgebenden Element der Freiraumgestaltung, der durch die geplante Renaturierung einen naturnahen und interessanten Aspekt des Freiraums darstellt. Die verschiedenen Bereiche zwischen den Wohngebäuden fließen durch eine Abfolge von Bäumen, Blühwiesen, Wegen und anderen Grünräumen optisch ineinander, was die Eigenschaft des Baches wiederum in der Gestaltung aufgreift. Neben Spielelementen für Kinder werden in der grünen Mitte des Quartiers Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Menschen jeden Alters im öffentlichen Raum bereitgestellt. Das dortige Miteinander wird von Brotzeittischen gefördert, die u.a.  zur Ausstattung des Außenraums gehören. Im Gegensatz dazu gibt es großzügige private Gartenbereiche, die einen angemessenen Abstand zum Wohnpark aufweisen.

Der motorisierte Individualverkehr wird aus dem Quartier heraus verlagert und übergeordnete Fuß- und Radwegverbindungen werden aufgegriffen. Zudem stehen Fahrradabstellmöglichkeiten an verschiedenen Orten zur Verfügung. Dennoch wird eine sichere und zuverlässige Befahrbarkeit durch Einsatzfahrzeuge, Anlieferungsverkehr und Weiteren in den Bereichen der Erschließung und an den Gebäuden durch entsprechende Beläge erzielt. Da nur für diesen Zweck und für einen behindertengerechten Zugang befestigte Flächen benötigt werden, sind diese nicht überdimensioniert und fügen sich harmonisch in den Wechsel aus Rasenfugenpflaster und Grünfläche ein.

©GTL

Der landschaftliche Charakter zieht sich thematisch durch das gesamte Wohnquartier, da die Einbindung der Wohngebäude in das mäandrierende Gesamtbild die städtebauliche Struktur prägen. Die Bebauung entlang der Kemptener Straße schirmt das Gebiet ab, sodass ein ruhiger und geschützter Aufenthaltsort entsteht. Wichtig ist, dass klimagerechte, bezahlbare und attraktive Wohnungen entstehen. Durch die Reaktion auf den Außenraum sind diese mindestens zweiseitig orientiert, wodurch sich abwechslungsreiche Blickbeziehungen mit dem Blasiusberg und Elementen der historischen Bebauung außerhalb des Quartiers ergeben. Dafür sind die einzelnen Gebäude mit einem kompakten Baukörper, einer monolithischen Bauweise und der klima- und behindertengerechten Planung optimal geeignet.

Dank der Konzeption und der in die Zukunft gerichteten Planung werden durch Joker-Räume, Home-Office-Möglichkeiten und weiteren flexiblen Nutzungsangeboten aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. Eine Mischung aus verschieden großen Wohnungen gewährleistet eine soziale Durchmischung, die wegen des angestrebten stabilen und gemeinschaftlichen Zusammenlebens einen weiteren Vorteil bietet.

 

Das Zusammenspiel aus einem kompakten Baukörper, einer einfachen und thermisch robusten, monolithischen Bauweise, einer regenerativen Energieversorgung und einem klimaresilienten, blau-grün Gebäude- und Freiraumkonzept garantiert eine in die Zukunft gerichtete klimagerechte Bebauung.

©Benkert Schäfer

Hochhaus Marienplatz | Darmstadt

1.Preis I Hochhaus Marienplatz

Darmstadt

In Zusammenarbeit mit netzwerkarchitekten, Tragraum Ingenieure

Das neugeplante Hochhaus schafft eine Verbindung zwischen dem Verlagsviertel und der Stadtmitte. Die Planung integriert sich städtebaulich in den Bestand.

Durch die Gebäudefigur des Hochhauses, wobei die ersten vier Geschosse zurückspringen, entsteht eine repräsentative Adresse für die Wohn- und Büronutzung des Gebäudes. Das Hochhaus setzt sich aus einer viergeschossigen Basis und einem darauf versetzten zwölfgeschossigen Schaft zusammen. Die Basis nimmt die Trauflinie des Nachbargebäudes auf und setzt so einen städtebaulichen Bezug. Auch die auf der Basis befindliche Dachterrasse korrespondiert mit der Dachnutzung. Eine weitere Besonderheit des Hochhauses sind die ca. 1,70 m tiefen, umlaufenden Balkone. Darauf festinstallierte Tröge mit intensiver Bepflanzung sorgen für ein gartenartiges Ambiente, verschatten die Fassade und unterstützen das Mikroklima. Die Begrünung des Gebäudes wird durch eine extensive Dachfläche, ausgeprägte Gestaltung der Terrassen und eine Baumreihe entlang der Außenkante der Penthouse-Terrasse ergänzt.  Das Konzept verfolgt das Ziel von einem sinnvollen und ressourcenschonenden Umgang um ein nachhaltiges Gebäude zu schaffen.

Der Außenraum des Gebäudes wird durch eine Platzfläche mit Flächen aus Rasengittersteinen und lockeren Baumhainen charakterisiert. Sich den Baumhainen zugeordnete Sitzbänke laden zum Aufenthalt und Verweilen ein. Entlang der Fassade und den Verkehrswegen zugeordnet, befinden sich Fahrradstellplätze. Die Fassadenbegrünung im Erdgeschoss verknüpft die Außenanlagen mit dem Gebäude.


Cuno-Raabe Schule | Fulda

1.Preis + Zuschlag I Cuno-Raabe Schule

Fulda

In Zusammenarbeit mit netzwerkarchitekten, Tragraum Ingenieure

Die Neukonzeption der Cuno-Raabe-Schule in Fulda umfasst vielfältige Themenbereiche. Neben der Konstruktion der Bauwerke, der Organisation von Brandabschnitten, Flucht- und Rettungswegen und einem energetischen Konzept der Gebäude, ist eine hochwertige, effiziente und nachhaltige Gestaltung der Außenräume vorgesehen. All dies bietet die Chance den identitätsstiftenden denkmalgeschützten Bestand der ehemaligen Kirche mit einer neuen Nutzung zu bespielen.

 

Der Neubau, der im Nordwesten den Abschluss des Areals bildet, wird in Zusammenhang mit dem Bestandsgebäude der Kirche geplant. Um die verschiedenen Nutzungen im Innenraum, wie beispielweise Klassen- und Verwaltungsräume, Lehrerzimmer, eine Mensa, eine Lernküche und weitere Räume zu verbinden, wird der Kubus der Kirche erhalten, im Inneren aber das „Haus-im-Haus“-Prinzip angewendet. Während die Substanz der Kirche weiterhin Schutz vor der Witterung bietet, wird innen ein eigenständiges Gebäude errichtet, das die Anforderungen an neue, nachhaltige Gebäude erfüllt und später eine Mensa, eine Aula und im Obergeschoss die Küche, Ganztagesbereiche und die Bibliothek beherbergt. So kann auf eine aufwändige energetische Sanierung verzichtet werden. Eine Brücke, die diese beiden Gebäude verbindet, bildet gleichzeitig eine wesentliche Struktur im Außenraum. Das Nebeneinander der Materialien der Fassaden und Außenbereiche bildet durch den Wechsel von Holz, textilem Sonnenschutz, hellem Betonsteinpflaster und der Ziegelfassade der Kirche ein reizvolles Zusammenspiel.

Der Schulhof zwischen der ehemaligen Kirche und dem Neubau bildet das zentrale Herzstück der Freianlagen. Zu beiden Gebäuden hin durch Sitzstufenanlagen begrenzt, öffnet er sich zur Mitte hin durch raumbildende Einzelbäume und mündet in einen dichten ‚Tobewald’. Eine weitere Besonderheit ist das Kletter- und Balanciergerüst mit Fallschutzkies im Untergrund. Abseits vom Trubel befindet sich ein ruhiger Bereich, der auch als grünes Klassenzimmer oder Schulgarten genutzt werden kann. Das Pflanzkonzept sieht in den Randbereichen die Verwendung von heimischen und dem Nutzungsdruck standhaltenden Sträuchern vor.
Der Stellplatzbedarf soll in Verbindung mit dem Neubau neu strukturiert werden. Die Parkplätze werden durch zentrale und in Eingangsnähe platzierte Fahrradstellplätze ergänzt. Auf den Dächern des Neubaus werden, neben einer modernen PV-Anlage zur Stromerzeugung, eine extensive Dachbegrünung, sowie Dachgarten und Spielfäche angelegt.


Millennium Areal | Frankfurt

Anerkennung I Millennium Areal

Frankfurt

In Zusammenarbeit mit schneider + schumacher

Das Zusammenspiel zwischen grünen Innenhöfen und steinernem Stadtraum schafft attraktive und räumlichdifferenzierte Aufenthaltsräume im Freien. Locker gesetzt, bilden die mehrstämmigen Feldahörner imInnenhof und links und rechts des Eingangsplazas ein lichtes Kronendach, das den Brunnenplatz vor demHaupteingang rahmt und in Szene setzt.

Ein raffiniert gesteuertes, bodenbündiges Fontänen- und Sprühnebelfeld, das bei Bedarf abgeschaltetwerden kann, macht den Vorplatz zusammen mit den Bankelementen zu einem beliebten Treff. DieBaumdächer finden ihre Fortsetzung im zentralen Innenhof, wo die locker platzierten Baumstandortegroßzügig mit Schattenstauden und Farnen unterpflanzt sind. So entstehen kleinteilige, grüne Räume. Um die Spielfläche im Kindergarten möglichst zusammenhängend bespielbar zu machen, nutzt ein linearesSpiel- und Kletterelement, das alle raumgreifenden Spielgeräte aufnimmt, die fensterlose Brandwand zum Hof.

Im Innenhof werden die befestigten Aufenthaltsflächen zugunsten eines noch größeren Begrünungsanteils reduziert und aufgebrochen.


Umgestaltung Alter Markt und Umfeld Stadtkirche | Gudensberg

3. Preis I Umgestaltung Alter Markt und Umfeld Stadtkirche

Gudensberg

Hauptbestandteil des Konzeptes ist die Terrassierung, die sich bereits in den beiden prägnanten Gebäuden der Stadt (Stadtkirche und Burgruine) abzeichnet und auf dem Platz wiederholt und somit den historischen Wert des alten Marktes unterstützt. Die Terrassierung wird durch Mauern und Treppen generiert und trägt dazu bei dem Platz das starke Gefälle zu nehmen. Hierzu werden eine kleine und eine große Terrasse geschaffen, welche unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten und eigene Räume bieten. Sie fügen sich in den gemütlichen Charakter des Platzes ein und nehmen die Gebäudefluchten der alten Fachwerkhäuser auf.

Die kleine Terrasse besitzt eine Sitzecke und Parkmöglichkeiten. Auf der großen Terrasse unter dem Baumdach lassen sich Veranstaltungen und kleine Feste ermöglichen. Die breite Treppe dient neben der Funktion als Gefällefang auch als Sitzmöglichkeit und Aufenthaltsbereich. Durch das Generieren verschiedener Terrassierungen entstehen neue Blickbezüge und Sichtachsen. Der Großteil der vorhandenen Bäume kann erhalten bleiben und integriert sich selbstverständlich in das Konzept.

Durch die Inanspruchnahme der Verbindung Braugasse – Alter Markt wird eine Verkehrsberuhigte Zone geschaffen, welche durch die Autofahrer:innen weiterhin genutzt werden kann. Die direkte Verbindung der beiden Straßen wird allerdings getrennt, was dazu führt, dass der Platz nicht mehr mit kleinen Straßen durchzogen ist und somit eine größere Aufenthaltsfläche geschaffen wird. Trotzdem bleiben alle Zuwege frei zugängig für die Autos.

Um ein nachhaltiges Projekt gestalten zu können, wird der Baumbestand nicht wesentlich verändert. Da keine Erkrankung oder ähnliches der Bäume bekannt ist, bleiben sie erhalten. Die großen Platanen bieten ein angenehmes Blätterdach, wodurch der Schutz bei Regenschauer oder massiver Sonneneinstrahlung gewährleistet ist.

Von den 7 Platanen wird lediglich eine Platane gefällt, sodass eine einheitliche Sechsergruppe entsteht und die Klarheit des Platzes unterstützt wird. Außerdem ist ein Formschnitt für die Platanen und Linden angedacht.

Auf dem Kirchhof wird die Topografie so angepasst, dass der Zugang zur Kirche auch ohne Stufen möglich ist. Er wird mit diversen Ausstattungselementen neu gestaltet und mit Natursteinplatten belegt.


Ochsenau – Bereich Ost | Landshut

2. Preis | Ochsenau – Bereich Ost

Landshut

In Zusammenarbeit mit Troi Architekten

Die Quartiersentwicklung Ochsenau orientiert sich an seiner Umgebung und den vom Auslober gewünschten Parametern. Im Nordosten grenzt das Wettbewerbsgebiet an die LAs 14 und bildet in diesem Bereich eine gut sichtbare Grenze. Die bestehende naturnahe Hecke bildet gleichzeitig den ersten Rahmen für einen Schutz vor dem Lärm der durch den Verkehr auf der LAs 14 verursacht wird. Grob bildet sich die Bebauung von Norden nach Süden, beginnend mit den Quartiersparkhäusern. Die Parkhäuser an der Nordgrenze kombinieren die notwendigen Stellplätze mit effektivem Schallschutz und attraktiven Arbeitsplätzen und Mobilitätsstationen. Bereits an den Zufahrten zum Quartier wird ein Großteil des MIV in die Parkhäuser geleitet. Ergänzend zu den Quartiersgaragen bildet der Geschosswohnungsbau großzügige Höfe mit hoher Aufenthaltsqualität. Eine zentrale Ost-West Achse bildet als Shared Space Zone das bindende Glied zwischen allen Bereichen des Quartiers. Südlich dieser Achse liegen die Reihenhofhäuser und die Einfamilienhäuser, die durch ihre geringere Höhe auch Teilen des Geschosswohnungsbaus den Blick nach Süden ermöglichen. Um die Reihenhofhäuser herum gliedern sich die Einfamilienhäuser, die sich durch die Ausbildung der Grünflächen jeweils zum grünen Korridor, der Pufferzone zum Naturschutzgebiet, orientieren.

© GTL/troi

© GTL/troi

Quartiersbildung
Durch die Anordnung der Baukörper um die zentrale Quartiersachse und die Anbindung an die Grünflächen mit Spiel- und Freizeitangebot entsteht eine hohe Qualität der Freiflächen. Eine gute Erreichbarkeit aller quartiersbildenden Nutzungen und Freiflächen ist für alle Wohnformen gewährleistet. Quartierstreff, Nahversorgung und Mobilitätsstation gliedern sich an den zentralen Quartiersplatz.

Freiräume / Naherholung
Der Grüne Korridor, der sich von Osten nach Westen entlang des Naturschutzgebietes erstreckt bildet eine 25 Meter tiefe Pufferzone zum Naturschutzgebiet. In drei Bereichen zieht sich der grüne Korridor bis zur zentrale Erschließungsachse und bildet eine kammartige Struktur von Grünflächen. Die großzügigen Höfe des Geschosswohnungsbaus dienen zum Großteil der Gemeinschaft und werden mit verschiedensten Funktionen bespielt.

Nutzungsverteilung / Wohnformen
Die Wohnformen staffeln sich von Norden nach Süden. Durch eine Gliederung in 3 Bauabschnitte in Ost-West Richtung, ist eine sinnvolle organische Entwicklung gewährleistet, bei der in jedem Bauabschnitt ein attraktiver Wohnflächenmix angeboten wird. Alle Bauabschnitte weisen die geforderte soziale und bauliche Durchmischung auf und funktionieren selbständig. Im ersten Bauabschnitt können die gemeinsamen großflächigen Nutzungen realisiert werden.
Alle weiteren gemeinsamen Nutzungen, wie wohnungsnahe Arbeitsplätze, Mobilitätsstationen und Parkhäuser werden mit den jeweiligen Bauabschnitten realisiert. Durch den Einsatz von Holz als Baumaterial, die optimale Anordnung der Bebauungen und die Ausbildung des Geschosswohnungsbaus auf einem Raster, entsteht ein ökologisch hochwertiges Wohnquartier mit energetisch durchdachter nachhaltiger Bebauung.

Alternative Parkierungskonzepte
Die Parkhäuser nehmen neben den Stellplätzen weitere Funktionen wie Urban Gardening oder Sportangebote auf Ihrem Dach auf. Hofseitig ist das Co-Working vorgesehen, das auf kurzem Wege auch von „Externen“ erreicht werden kann.
Die Parkplätze der Reihenhofhäuser liegen jeweils erdgeschossig unter der östlichen Reihe und fassen die Stellplätze für alle Bewohner. Der Verkehr wird bereits an der zentralen Achse abgefangen und umbaut in die Tiefe des Quartiers geführt. Lediglich die geringe Anzahl der EFH wird über eine Spielstraße direkt mit dem PKW angefahren. Die Besucherstellplätze befinden sich entlang der Quartiersachse.


Holstenstraße bis zum Alten Markt | Kiel

Anerkennung I Holstenstraße bis zum Alten Markt

Kiel

Ein neues Stadtparkett für Kiel

Mit der Neugestaltung der zentralen Innenstadtbereiche Holstenplatz, Schevenbrücke bis Heinrich-Ehmsen-Platz und Oberer Holstenstraße entsteht ein kohärenter gestalteter Stadtraum, der der Bedeutung Kiels als Landeshauptstadt gerecht wird.
Ein in Materialität und Farbigkeit einheitlicher Granitbelag schafft im Zusammenspiel mit neuer Möblierung, ergänzenden Baumpflanzungen und attraktiven Wasserspielen einen Aufenthalts- und Flanierort von zeitloser Eleganz.

Das neue Stadtparkett aus grau-beigem Granit übersetzt traditionelle Fassaden- und Plattenverbände in ein zeitgemäßes Zusammenspiel aus verschiedenen Formaten und Verlegearten und differenziert subtil und deutlich zugleich zwischen zentraler Flaniermeile und andockenden Plätzen.

Perspektive © GTL

Der Belag, „die Fassade des Flaneurs“ setzt in seiner Farbigkeit bewusst von den Klinkerfassaden ab und setzt mit seinen warmen Grau-Beige einen neutralen Rahmen für die Heterogenität der Fassadenmaterialien.

Für das gesamte Wettbewerbsgebiet werden nur zwei längliche Formate gewählt, wobei das kleinere Format im Verhältnis 1:3 zum größeren Plattenformat gewählt ist, um ein präzises Zusammenspiel der Fugen zu erreichen.

Die größeren Plattenformate des „Teppichs“ verbinden Altstadt und Holstentörn. Längs der Fassaden wird das kleinere Stadtparkett in Reihen im Drittelverband verlegt und definiert so eine Hausvorzone für Außenbewirtung und Auslagen. Dies gilt auch für die Plätze.

Diese definieren sich, was den Belag angeht, über die Verlegung des kleineren Formats im Fischgrätverband, der auf dem Holstenplatz durch eine Bänderung im Reihenverband zusätzlich gegliedert wird.

Eine Vielzahl ergänzender neuer Baumstandorte stärken die räumlichen Qualitäten der Innenstadt und definieren den unterschiedlichen Charakter der einzelnen Plätze und Straßenräume:

  • Im südlichen Teil des Holstenplatzes klärt die Vervollständigung des Platanenkarrees die vorhandene diffuse räumliche Situation
  • Die lockere Baumstellung des Europaplatzes und des Heinrich-Ehmsen-Platz verbinden sich über ergänzende Baumpflanzungen in Scheuvenbrücke und westlicher Fabrikstraße
  • Eine durchgängige Baumreihe längs der konkaven Seite der Holstenstraße betont die leichte Krümmung des Straßenverlaufs
  • Der sehr eigene Charakter des Asmus-Bremer-Platzes mit seinem locker platzierten Gleditsiendach wird über eine Abwandlung des Möblierungskonzeptes noch unterstrichen

Zu den Stadträumen im Einzelnen:

Holstenplatz

Der Rückbau der Andreas-Gayk-Straße mit gleichzeitigem Ausbau zum zentralen ÖPNV-Hub ermöglicht die Öffnung des Platzes in Richtung Bussteige.

Das durch die Neupflanzungen ergänzte Baumdach schafft einen im Sommer angenehm kühlen, im Winter hinreichend sonnigen Aufenthaltsort. Die Baumstandorte erhalten neue Einfassungen, die an jeweils 2 Seiten in alternierender Anordnung Bänke aufnehmen. Durch die Einbringung einer ca. 10 cm starken mineralischen Vegetationsschicht können die Baumscheiben mit robusten niedrigen Gräser und Schattenstauden bepflanzt werden, ohne den Altbestand zu beeinträchtigen.

Im nördlichen Bereich des Hains ist ein Spielfeld aus farblich angepasstem Fallschutzbelag integriert. Trampoline, Balancier- und Kletterhölzer, ein Sandspiel sowie Parcours-Elemente schaffen einen attraktiven Spielraum, dessen Anziehungskraft durch das daran anschließende Nebel-und Fontänenfeld weiter erhöht wird. Zeitlich und in der Höhe unterschiedlich gesteuerte Fontänen im Wechsel mit Nebeldüsen sind nicht für die Kids ein magischer Ort, sondern für alle Besucher der Innenstadt ein wunderbarer Ort zum Ausruhen und Verweilen. Eine dezente nächtliche Beleuchtung der Fontänen im Wechsel mit einer künstlerischen Videoinszenierung der Nebelwolken machen das Wasserspiel auch nachts zu einem Anziehungspunkt.

Da alle Einbauten wie Fontänentöpfe etc. bodenbündig erfolgen, muss bei Veranstaltungen die Brunnenanlage nur abgeschaltet werden.

 

Verbindung westliche Fabrikstraße – Nordrand Holstenplatz – Schevenbrücke

Eine Ergänzung des bereits vorhandenen, locker gestellten Baumbestands durch einige weitere Bäume verbindet die Stadträume über die deutlich verschmälerte Andreas-Gayk-Straße hinweg. Zur Sicherung erhöhter Baumstandorte werden zwei erhöhte Pflanzbeete im Bereich des Nordrands des Platzes so ergänzt, dass eine optimale Durchgängigkeit in alle Richtungen erreicht wird.

 

Holstenstraße

Ein Teppich aus Granitplatten größeren Formats verbindet das Einkaufszentrum am Zegelteich mit der Altstadt Kiels und führt den Belag der Holstenstraße am Holstenplatz entlang bis an die Straße Ziegelteich.

Längs der Fassaden wird der Teppich beidseitig durch ein ca. 3 m breites Band aus einem kleinerformatigen Parkett im Drittelverband eingefasst, dass die mittlere Laufzone sehr subtil nur über Plattengröße vom gebäudenahen Bereich mit Flächen für Auslagen und Außengastronomie differenziert. Die Entwässerungsrinne aus Naturstein, wird – anders als im Bestand – an den Schnittstellen zwischen den Belägen eingeordnet, um die Hauptlaufzone von der Wasserführung freizuhalten.

Bänke im Schatten der neuen Baumstandorte laden nicht nur zum Verweilen ein, sondern sind – auch unter dem Gesichtspunkt der Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft – essentiell wichtig für die Nutzbarkeit des öffentlichen Raums.

 

Barrierefreiheit und Mobilität

Durch den vollständigen Verzicht auf bruchraue Beläge (wie. z.B. Natursteinpflaster) ist der gesamte Stadtraum bestens auch für mobilitätseingeschränkte Personen zu nutzen. Für seheingeschränkte Bürger ist eine taktile Führung in der Holstenstraße längs den beiden Entwässerungsrinnen am Rand des Laufbereichs vorgesehen (Riffelung mittels Edelstahlstreifen, hindernisfreie Führung außerhalb des Außengastronomie- und Auslagenbereichs). Am Heinrich-Ehmsen-Platz/ westl. Fabrikstraße ist ein Mobiltätshub aus Taxistand und Stellplätze für Car-und Bike-Sharing eingeordnet.