Rathauserweiterung Droste-Hülshoff-Platz | Bottrop

Anerkennung | Rathauserweiterung Droste-Hülshoff-Platz

Bottrop

In Zusammenarbeit mit Lepel & Lepel

Das Freiraumkonzept der Rathauserweiterung ist durch Linearität und Klarheit charakterisiert, welches durch wiederkehrende Elemente und einer langen Sichtachse das Rathaus mit der Innenstadt verbindet.

Das Konzept sieht verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Qualitäten vor. Im Norden wird ein Pocket-Park als zentraler Platz mit Fahrradabstellmöglichkeiten und Sitzmöglichkeiten realisiert. Daran anschließend befindet sich der Rathausgarten, welcher über eine Treppenanlage mit integrierter Rampe über den Neubaurücken aus erschließbar ist. Der Rathausgarten wird durch eine Grünfläche, unterteilt in Baum- und Hochbeete sowie Sitzmöglichkeiten gestaltet. Am Rathausgarten vorbei gelangt man zum Dorsten-Hülshoff-Platz, welcher durch eine Treppenanlage und eine Baumreihe unterteilt wird. Oberhalb entsteht ein Platz zum Verweilen mit locker verteilte Sitzmöglichkeiten, Außengastronomie und Nutzung der Treppe als Sitzstufen. Der untere Bereich des Platzes wird als breiter befahrbarer Durchgangsweg, der die Sichtachse zur Innenstadt verlängert, ausgebildet. Innerhalb des Gebäudes befinden sich Innenhöfe, welche durch ihre Vielzahl an unterschiedlich hoher Vegetation an eine Dschungel-Atmosphäre erinnern.

Das Freiraumkonzept passt sich durch unterschiedliche Maßnahmen an den Klimawandel an und trägt zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Zum einen sorgen Bäume für eine Verschattung und Oberflächen in hellen Farben wirken dem Aufwärmen entgegen. Durch pflegearme Blühflächen, Sträucher und Rasenflächen sowie großen Fugen und Rasenfugenpflastersteinen kann das Wasser versickern, gespeichert werden und anschließend verdunsten. Überschüssiges Wasser wird über Rigolen-Systeme zwischengespeichert. Die Dächer tragen durch eine intensive Dachbegrünung ebenfalls zur Verdunstung bei und werden zudem mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.


Freiraum- und Platzgestaltung zum Neubau Straßenbahnlinie Stadtteil Hubland | Würzburg

3x 2. Preis + 1x 3.Preis | Freiraum- und Platzgestaltung zum Neubau Straßenbahnlinie Stadtteil Hubland

Würzburg

In Zusammenarbeit mit Benkert Schäfer Architekten

Die neue Straßenbahnlinie in den neuen Stadtteil Hubland führt durch die Innenstadt und lässt dank der damit einhergehenden Umgestaltung der angrenzenden Freiräume enorme Qualitäten für Würzburg im Kontext der Freiraumqualität entstehen. Die dadurch entstehende Neuentwicklung der Verkehrsinfrastruktur bzw. Verkehrsorganisation in der Innenstadt ermöglicht eine Neugestaltung der bestehenden Plätze mit ihren Defiziten in Bezug auf Aufenthaltsqualität und Funktion, Klimaresilienz, Adressbildung, Identifikation und Repräsentation, Vernetzung, Mobilität und Grünflächenanteil. Je nach städtebaulichem Kontext werden sie durch eine Umgestaltung zeitgemäß und nachhaltig transformiert und so mit neuen Funktionen und Qualitäten ausgestattet. Ziele des Entwurfs sind die Schaffung von unterschiedlichen Nutzungsangeboten, die räumliche Vernetzung der Freiräume in angrenzende bestehende Stadträume, die Sicherung von Grünanlagen und die Schaffung von ökologischen Qualitäten im urbanen Raum.

An konzeptionell und charakterlich passenden Orten sind Großbaumpflanzungen möglich, wobei der Umfang von Neupflanzungen stets im Hinblick auf die zukünftige Nutzung und Erscheinung des Platzes geplant wird. So entsteht eine angemessene Balance aus „harten“, steinernen und „weichen“, begrünten Stadtplätzen entlang der neuen Straßenbahnlinie.

 

Barbarossaplatz mit Theaterstraße und Spitalplatz

Der Barbarossaplatz als stadträumlich wichtiges Gelenk zwischen der Kaiserstraße, der Juliuspromenade und der Theaterstraße wird als Gleisdreieck umgestaltet und vereint dadurch seine Funktion als Verkehrsknotenpunkt und Fußgängerzone. Der städtebaulich stark eingefasste Platz eröffnet wichtige Sichtbeziehungen in den umgebenden Stadtraum, die in der Umgestaltung weiter gestärkt werden. Die bestehenden Bäume werden rahmengebend in die Umgestaltung mit einbezogen und punktuell durch Neupflanzungen ergänzt. Große, multifunktional nutzbare Sitzelemente werden an drei umgebenden Bereichen entsprechend der Sichtbeziehungen angeordnet. Es entsteht ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität, der als Treffpunkt in der Innenstadt und der Orientierung in die umliegenden Stadträume dient. Ein einheitlicher Teppich aus Natursteinplatten nimmt in seiner Verlegeausrichtung Bezug auf die angrenzenden Straßenräume und deren Belag.

Kardinal-Faulhaber-Platz

Der Kardinal-Faulhaber-Platz wird im Zuge der Umgestaltung vergrößert und bekommt so als stadträumlich wichtiger Platz eine angemessene Größe und Funktion. Die räumliche Struktur orientiert sich zur neuen Straßenbahnhaltestelle und zum Theater hin: Der Platz erhält einen grünen Rahmen aus Bäumen und Pflanzflächen, die sich zum Theater hin öffnen und von den umgebenden Verkehrsflächen abgrenzen. Die Bäume stehen in den begleitenden Grünflächen und in der wassergebundenen Wegedecke, welche die Platzmitte umrahmt, die durch ein großes Wasserspiel mit Sitzkanten als klares Zentrum definiert wird.

Der Platzbelag besteht aus großformatigen Natursteinplatten, wassergebundener Wegedecke und Grünflächen und spannt sich in seiner Dimension so weit auf, dass ein klarer Bezug zum Theater entsteht. Der Kiosk „Bratwursthäusle“ ist ein rechteckiger Baukörper und leitet sich in seiner Formsprache von Platz und Theater ab. Die Grünflächen sind durch Stauden bepflanzt und dienen als Retentionsflächen. Anfallendes Regenwasser wird auf dem Platz gehalten und unterirdisch den Bäumen zugeführt, versickert oder verdunstet, sodass ein grüner Stadtplatz mit Parkcharakter entsteht, der in den heißen Sommermonaten ein kühlendes Mikroklima aufweist.

Josef-Stangl-Platz

Die Fläche des Josef-Stangel-Platzes wird ebenfalls erweitert, indem die angrenzenden Verkehrsflächen verringert werden. Einerseits erhält die Kirche St. Michael dadurch einen angemessenen Vorplatz mit Aufenthaltsqualität, andererseits zieht der Platz sich so über die Straßen und bezieht die Flächen, welche an den Hofgarten angrenzen mit ein, wodurch ein Entrée für den Hofgarten entsteht. Auf der Platzfläche vor St. Michael lässt ein Solitärbaum in Kombination mit einen großen Aufenthaltselement einen schattigen Aufenthaltsort entstehen, welcher den Kirchenbau klar in den Stadtraum mit einbezieht und ihn nicht ausblendet. Die großen Bestandsbäume im Bereich Hofgarten bleiben bestehen und werden in Pflanzflächen eingebettet, sodass das Thema des Hofgartens in den Stadtraum hinein weitergeführt wird und die derzeitig starke Trennung aufhebt.

Die Zufahrt zur Domerschulstraße über die Platzfläche ist dem Fußgänger- und Fahrradverkehr untergeordnet und wird mittels passend angeordneter Bankelemente so zoniert, dass eine klare Leitung des Verkehrs entsteht. Flächen aus wassergebundener Wegedecke markieren die Aufenthaltsbereiche auf dem Platz und der Vorplatz besteht aus einem Kleinsteinpflaster, welches der Bedeutung der Kirche einen angemessenen Rahmen verleiht und Bezug auf die Historie nimmt.

Geschwister-Scholl-Platz

Der Geschwister-Scholl-Platz mit seiner Lage zwischen Amtsgericht, Universitätsgebäude und Ringpark besitzt eine besondere stadträumliche Bedeutung, die mit der neuen Straßenbahnlinie und der damit einhergehenden Haltestelle noch zunimmt.

Durch die Umgestaltung der Verkehrsflächen spannt sich der Platzraum weiter auf und gewinnt an Qualität. Um den Platzraum klar kenntlich zu machen, ist einen lichter Rasterhain über die gesamte Platzfläche vorgesehen, wodurch eine Vernetzung mit dem Ringpark entsteht. Wassergebundene Wegedecke und Pflanzflächen, die sich zum Universitätsgebäude orientieren und die bestehenden Strukturen weiterdenken, bilden die Grundstruktur.

Das Café „Brotzeitstube“ auf dem Platz erhöht die Aufenthaltsqualität und die Frequentierung des Platzes, welche durch Sitzelemente entlang der Pflanzflächen aufgenommen werden und den Platz so zu einem Treffpunkt machen. Dem Geschwister-Scholl-Platz kommt nach der Umgestaltung eine wichtige Rolle im stadträumlichen Kontext zu, da er als Gelenk zwischen den angrenzenden Räumen und als Entrée in den Ringpark dient und eine wichtige Adressbildung erzeugt.


Neue Störschleife | Itzehoe

2. Preis | Neue Störschleife

Itzehoe

In Zusammenarbeit mit Heidt + Peters mbH

Im Zentrum von Itzehoe wird durch den Entwurf ein neuer, qualitativ hochwertiger Freiraum geschaffen, wo die ‚Neue Störschleife‘ und die Stör als erlebbares Element im Fokus stehen. Grundlegende folgt die ‚Neue Störschleife‘ weiterhin dem historischen Verlauf, dennoch wird durch ein Verspringen ein abwechslungsreicher Wassererlebnisraum, der durch unterschiedliche Teilbereiche und einer multifunktionalen Nutzung charakterisiert ist, geschaffen. Dem zentralen Ort, nördlich des AOK-Gebäudes und des Theaters, kommt eine besondere Bedeutung zu, da dieser einer der wenigen großen, offenen Plätze der Innenstadt ist. Der gesamte Platzbereich wird barrierefrei gestaltet und erhält durch bogenförmige Bänke und verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten entlang der Wasserflächen eine besondere Qualität. Zudem bietet er ausreichend Platz für Veranstaltungen, Märkte, Feste und Aufführungen, die von der großen Treppen- und Sitzstufenanlage nördlich des Theaters erlebt werden können. Durch den verwendeten Klinkerbelag wird eine Verbindung zur angrenzenden Einkaufsstraße geschaffen.

Neben dem zentralen Platz werden unterschiedliche Teilbereiche entlang der Störschleife ausgebildet. Im Westen, am Start des Wasserlaufes, befindet sich eine großflächige Pflanzenkläranlage, die einer natürlichen Wasserfläche ähnelt und mit Sitzstufen zum Verweilen einlädt. Auf der Ostseite des Wasserlaufes grenzen unmittelbar private Freiräume an, die einen kleinen, privaten Zugänge zum Wasser erhalten. Entlang des Wasserlaufs laden zudem Spiel- und Sportflächen sowie Wiesen zum Aufenthalt ein. Eine Besonderheit ist dabei der Wasserspielplatz, welcher den direkten Kontakt und Interaktion mit dem Wasser ermöglicht. Folgt man dem Wasserlauf weiter in den Osten so zeigt sich ein natürlicheres Bild. Die abgeflachten Uferseiten mit üppigen Bepflanzungen bieten wertvolle Schutzräume für Tiere.

Zudem begleitet ein breiter Grandweg für Rad- und Fußverkehr den naturnahen Wasserlauf und verknüpft dadurch die unterschiedlichen Bereiche miteinander.

 

Nachhaltigkeit

Ein weiterer Fokus im Entwurf wurde auf eine nachhaltige Gestaltung gelegt. Es werden ausschließlich stadtklimafeste Gehölze verwendet und eine hohe Artenvielfalt angestrebt. Die hohe Artenvielfalt wird nicht nur durch verschiedene Baumarten, sondern auch durch Stauden und Sträucher als Mischpflanzungen erreicht. Diese dienen v. a. in den weniger frequentierten Bereichen als Nahrung und Nistmöglichkeit für Vögel und Insekten.

Bei der Materialauswahl wurde für die Möblierung das Gestaltungshandbuch als Grundlage gewählt und FSC zertifiziertes Holz verwendet. Des Weiteren wird der vorhandene Naturstein wiederverwendet und die Klinkerflächen werden aus vorhandenen Klinkermaterialien realisiert. Zudem wird der Freiraum um zahlreiche Fahrradbügel ergänzt und auf eine effiziente Beleuchtung gesetzt.

 

Wasserkreislauf

Der Wasserkreislauf ist in seinem Gesamtentwurf so konzipiert, dass er einen Beitrag zur Steigerung der urbanen Resilienz leistet. Zu Beginn der Trockenphase können z. B. die Wasserspiegel im System angehoben werden, um die Verdunstung zu Gunsten des Mikroklimas positiv zu beeinflussen. Bei Starkregenereignissen können dementsprechend die Wasserspiegel vorlaufend abgesenkt werden, um das Retentionsvermögen des Systems ausschöpfen zu können.


Emil-von-Behring Gymnasium| Spardorf

1. Preis | Emil-von-Behring Gymnasium

Spardorf, Erlangen

In Zusammenarbeit mit Babler + Lodde Architekten

Der Neubau des Emil-von-Behring Gymnasiums liegt an einer neu geschaffenen Ost-West-Achse und erhält damit eine eigene Identität und eine klare Adressbildung.  Zwischen den Gebäuden entlang der Campusachse, die als Erschließung dient, reihen sich Plätze unterschiedlichster Nutzung auf. Gebündelt werden im Nordosten Abstellflächen für Fahrräder und Pkws errichtet. Im Süden zwischen Neubau und Mensa entsteht ein Pausenhof, der als Bewegungshof genutzt werden kann. Im Nordwesten folgt mit dem grünen Eingangshof des Gymnasiums die Vermittlung zum Waldrand. Der Neubau des Emil-von-Behring-Gymnasiums soll in Zusammenspiel mit Mensa, Bibliothek, Sporthalle und Ernst-Penzoldt-Schule einen neuen zukunftsfähigen Schulcampus schaffen. Lernen, Gemeinschaft und ein offenes Miteinander sollen dabei im Mittelpunkt stehen.

Der Schulcampus gliedert den Freiraum in klar definierte Außenräume, wobei die geschickte Nutzung der vorhandenen Topografie einzelne Teilräume definiert. Diese werden durch Sitzstufenanlagen mit integrierten Treppen und Rampen auf selbstverständliche Art miteinander verbunden. Das quadratische Raster als verbindendes Element bestimmt sowohl die Aufteilung und Gestaltung im Inneren als auch in den Plätzen und Wegen der Außenanlagen. Geometrische Baumblöcke und -reihen nehmen die städtebauliche Struktur auf und akzentuieren die bauliche Setzung. Ein durchgängiger Belag nimmt das Gebäuderaster mit 1,25 m x 1,25 großen Plattenfeldern auf und bindet die Freiflächen zusammen. Es sind im Raster Sitzdecks unterschiedlicher Größe eingewoben. Neben den drei schützenswerten Eichen kann ein Großteil der Bestandsbäume erhalten werden. Der tiefergelegene Hof zwischen Mensa und Gymnasium nimmt den Allwetterplatz auf. Bei zukünftigem Bedarf an weiteren Freiflächen kann dieser auf das Dach des Turnhallenneubaus verlegt und seine Fläche dem Pausenbereich zugeschlagen werden. Alle Baumpflanzungen erhalten großzügige Baumscheiben und werden über Baumrigolen zusätzlich bewässert, um auch in Zeiten des Klimawandels dauerhaft erhalten werden zu können.


Schulcampus Gellershagen| Bielefeld

3. Preis | Schulcampus Gellershagen

Bielefeld

In Zusammenarbeit mit Atelier 30 Architekten GmbH

Mit der Erweiterung der Sekundarschule und den Neubauten für die Grundschule und Dreifach-Sporthalle, wird der Schul­standort im Stadtbezirk Schildesche zu einem Schulcampus arrondiert. Der Schulhof wird durch die umliegenden Schulbauten ge­fasst, wodurch ein geschützter Bereich entsteht, in dem sich die Kinder sicher bewegen können. Funktionsbereiche werden klar zoniert und über Blick -und Wegeachsen öffnet sich der Schulcampus zum umliegenden Stadtquartier.

Die Ergänzungsbauten auf dem Campus setzen – unter Be­rücksichtigung des bestehenden grünen Bandes an der Schel­psheide – den baulichen Kontext für eine Neuordnung der Freianlagen um den Campus. Erschlossen wird die Sekundarstufe zentral entweder vom Hof aus über die Straße „Am Brodhagen“ oder von der Schelpsheide aus. Herzstück des Campus ist der große Pausen- und Spielhof im Zentrum, wobei Sekundarstufe und Grundschule durch ein grünes Band getrennt sind. In den einheitlichen Belag aus Betonpflaster in fein nuanciert abgestimmten Grau-Beige-Tönen sind einzelne Aktionsfelder eingebettet, die Flächen über spielerische Markierungen, Rasenfugen oder Farbfelder gliedern, aber keine Hindernisse für den Bewegungsdrang der Kinder darstellen. Verschiedene Spielangebote für die Grundschule z.B. zum Toben und Klettern werden durch Linien und Felder im Belag ergänzt, die von den Kindern für neu erfundene Hüpf-, Lauf- und Balancierspiele genutzt werden können. Ein Nutzgarten ist, wie auch das grüne Klassenzimmer, auf der ruhigen Ostseite angeordnet. Für die Sekundarstufe sind – neben altersgemäßen Bewegungsangeboten – auch Bereiche für ein Lernen im Feien vorgesehen. Das Oberflächenwasser wird, wo immer möglich, über Baumrigolen der Vegetation zugeführt, um für eine verbesserte Wasserversorgung mit einhergehender vergrößerter Evapotranspiration über das Blattwerk zu sorgen.


Mainova Campus Solmsstraße| Frankfurt

Anerkennung | Mainova Campus Solmsstraße

Frankfurt

In Zusammenarbeit mit hks Architekten GmbH Erfurt

Alles im grünen Bereich!

Das Mainova-Areal an der Solmsstraße wird erweitert und die Bestandsbauten in die Planung integriert. Der „Konnektor“ verbindet als elementares Gebäude die vorhandenen Strukturen und dient als Erschließungs- und Begegnungsraum über die gesamte Campusausdehnung hinweg. Im Westen entsteht ein Wohnareal mit Höfen und Tiefgarage und im Osten der neue Campus. Dabei erfolgt eine Zonierung in öffentlich bis private Freiräume, die unterschiedliche Sicherheitsanforderungen erfüllen. Der Verkehr soll beruhigt werden, damit neue fußläufige Verbindungswege zwischen den Gebäuden für die Mitarbeiter entstehen.

Die Freiräume des MAINOVA-Campus entwickeln sich aus den übergeordneten Freiraumbezügen des Areals. Die begrenzenden Grünstrukturen hin zur Bahntrasse bilden die geplanten Baumstrukturen. Dieser Grünzug verbindet an der nördlichen Grundstücksgrenze einen Aufenthalts-, Sport- und Spielbereich entlang einer grün umsäumten Promenade.

Auf dem Gelände werden diese Grünstrukturen im Wohnquartier um den grünen Stadthain miteinander vernetzt. Der städtische Vorplatz zur Unterführung am Birkenweg als Verbindung zum Schönhof-Quartier stärkt den urbanen Charakter. Die zentrale, öffentliche und grüne Mitte mit schattenspendenden Gehölzstrukturen, bietet einen Aufenthalts- und Ruhezonenbereich innerhalb der Wohnhöfe. Die Innenhöfe selbst bieten, für den nachbarschaftlichen Austausch, innerhalb berankter grüner Fassaden, Ort und Kulisse.

Der „Grüne Hügel“ bietet als begrünte Trennung zwischen Campus und Wohnen Parkplätze für E-Mobility und flankiert die Verkehrserschließung des Campus. Die Überdeckungen der Ein- und Ausfahrt der Tiefgaragen erfolgt mit einem intensivbegrünten Vegetationsband und vernetzt die Bestandsbauten innerhalb des Campus. Der Vorplatz als Entrée zur Stadt zeigt sich mit Zugänglichkeiten zu WelcomeCenter, Servicecenter, Café und Ausstellung. Der MAINOVA-Campus bietet Mitarbeitern, Besuchern und Bewohnern des Quartiers Aufenthalt und Einkehr entlang des Wassers und unter den Bäumen.


Rathaus | Weilmünster

3. Preis | Rathaus Weilmünster

Weilmünster

In Zusammenarbeit mit Meurer Generalplaner GmbH

Das Neue Rathaus Weilmünster soll ein Leuchtturmprojekt hinsichtlich innerörtlicher Einbindung, Funktionalität und Nachhaltigkeit sein. Das städtebauliche Konzept sieht einen aus zwei einfachen Baukörpern bestehenden Rathausbau vor, welcher die bauliche Geschlossenheit Weilmünsters in diesem Quartier unterstützt.

Für den Rathausplatz wird ein zeitgemäßes Freiraumkonzept entwickelt, welches insbesondere Klarheit durch das Ordnen von Funktionen und Räumen vorsieht. Es entsteht ein Multifunktionaler Platz, über den die unterschiedlichen Raumstrukturen verbunden werden.

Besonderes Augenmerk fällt auf das Wasserspiel welches durch Evaporation das Mikroklima positiv beeinflusst. Besucher können sich hier am Wasser abkühlen oder dieses aus der Ferne beobachten und die entspannende Wirkung genießen. Die Fontänen werden befahrbar ausgebildet. Ebenso können die Fontänen Tageszeit/-Jahreszeit/- und Wetterabhängig gesteuert werden. Im Schatten einer Kastaniengruppe sind im Bereich des Eingangs Bänke angeordnet. Der Platz ist in Großsteinpflaster geplant. Das Material bindet die Straße und den Gegenüberliegenden Bereich um das alte Rathaus ein. Eine großzügig gestaltete neue Ortsmitte mit eindeutiger Identität entsteht.

Die Stellplätze sind in versickerungsfähigen Rasenstegplatten geplant. Eingangsnah sind Fahrradstellplätze vorgesehen. Drei Fahnenmasten werden, gut sichtbar von der Straße, vor dem Rathaus angeordnet. Der Baumbestand wird mit klimaresistenten Bäumen ergänzt. Im Ideenbereich, an der unter Denkmalschutz stehende Scheune, soll ein Kinderspielplatz entstehen. Das obere Plateau wird, neben einer barrierefreien Erschließung von Süden, über eine großzügige Treppenanlage angebunden. Auf diesem Plateau werden unterschiedliche, generationsübergreifende Spiel- und Sportarten angeboten.


FORUM Kommunikationszentrum | Jena

© Behnisch Architekten

2. Preis | FORUM Kommunikationszentrum

Jena

In Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten

Mit dem Kommunikationszentrum Forum schafft die Friedrich-Schiller-Universität im Stadtzentrum von Jena, zwischen dem Inselplatz-Campus im Osten und dem historischen Stadtzentrum im Westen, ein nach ökologischen Richtlinien geplantes Gebäude für attraktive Begegnungs- und Arbeitsmöglichkeiten zwischen den Studierenden und Lehrenden. Auch Tagungen, Ausstellungen, gastronomische Einrichtungen und Übernachtungsmöglichkeiten werden hier ihren Platz finden.

Der Freiraum wird nicht nur als Wegeverbindung gesehen, sondern als Kommunikations- und Aufenthaltsort interpretiert, der sich offen und einladend präsentiert. Diese stadträumliche Fuge und das FORUM empfangen Studierende, WissenschaftlerInnen und Interessierte und begleiten diese während ihres Aufenthaltes in Jena. Eine ‚welcome area‘ im östliche EG-Bereich lässt sich zum Platz hin öffnen und erweitern, was die Flexibilität der Nutzung erhöht und Innen- und Außenraum verbindet.

Auf der nördlichen Seite wird die Treppenanlage zu den tieferliegenden Notausgangsgängen verlegt und mit der Grünfläche und einer großzügigen Bank entsteht hier ein zusätzlicher Aufenthaltsbereich mit direktem Bezug zum Platz und zum FORUM.

© GTL, Behnisch Architekten
© GTL, Behnisch Architekten

Das Café im westlichen EG-Bereich liegt leicht abgesenkt gegenüber der Wegfläche und dem Platz im Westen. Hier entsteht mit Sitzstufen und Lauftreppe ein Übergang, der ebenfalls zum Verweilen einlädt.

Der Platz im Westen wird vorerst noch zum Parken genutzt. Die geforderten 14 Stellplätze werden jedoch so angeordnet, dass die Belagsflächen und ein Teil der Baumpflanzungen bereits im ersten Schritt realisiert werden können.

Im zweiten Schritt wird es dann weitere Baumpflanzungen und eine Ergänzung der Möblierung geben, sodass hier ein kleiner befestigter Stadtplatz entsteht. Die Wegeflächen werden mit zwei unterschiedlichen Materialien gestaltet. Vorhandener Naturgroßstein und neue, großformatige Plattenbeläge symbolisieren die Verbindung aus Geschichte und Zukunft. In dem Plattenband, welches diese Bereiche trennt, werden Bänke und Stufen vor dem Café angeordnet.


Rathausmarkt | Bebra

1. Preis I Rathausmarkt

Bebra

Für den Rathausmarkt wird ein zeitgemäßes Freiraumkonzept entwickelt, welches insbesondere Klarheit und das Ordnen von Funktionen und Räumen vorsieht. Hierbei entsteht durch das Verbinden unterschiedlicher Raumstrukturen, eine beruhigte Ortsmitte mit multifunktionalem Platz. Eine großzügige Treppenanlage mit platzierten Bänken bieten den Passanten die Möglichkeit zum Entspannen mit Blick auf den Markt und das Rathaus, sowie dem beruhigenden Plätschern des Wasserspiels der Springbrunnenanlage zu lauschen. Die bestehenden Bäume werden durch Weitere ergänzt, um für eine optische und akustische Trennung zwischen Straße und Markt zu sorgen.

Verkehr

Der Hauptaufenthaltsort ist frei vom Pkw-Verkehr und ideal fürkleine Veranstaltungen oder einem Markt. Der neue Rathausmarkt ist vorwiegend fürFußgänger vorgesehen. Über die Terrasse an der Nürnberger Straße kann der Markt per Auto und Fahrrad erreicht werden. Für Fahrradfahrer befinden sich hier Fahrradstellplätze. An der nördlichen Seite besteht ein barrierefreier Zugang, der auch durch Anlieger und Feuerwehr genutzt werden kann und im Süden können so die Geschäfte von der Nürnberger Straße erreicht werden. Gesichert wird der Platz durch die bestehenden Poller. An der nördlichen Ecke können die bestehenden Parkplätze durch eine E-Ladesäule ergänzt werden, wodurch der Rathausmarkt an Attraktivität und Moderne gewinnt.

Material und Ausstattung

Aktuell liegen vor den Gebäudefassaden unregelmäßige Pflaster- und Vegetationsstrukturen. Der Freiraum wir durch ein gezieltes Einsetzen unterschiedlicher Bodenbeläge und Materialien definiert um Nutzungs- und Funktionsbereiche zu markieren und gleichzeitig ein einheitliches abgestimmtes Erscheinungsbild zu erreichen. Der Bereich aus Großsteinpflaster markiert den Bewegungsraum zwischen den angrenzenden Geschäften, dem Rathaus und der Straßen. Der innere Platz aus Naturstein bildet den Aufenthaltsraum und bietet Platz für Märkte, Feste und weitere Veranstaltungen. Die Möblierung und Ausstattung ist robust und zeitlos. Die Springbrunnenfläche verändert das Mikroklima. Besucher können sich hier am Wasser abkühlen oder dieses aus Ferne beobachten und dieentspannende Wirkung des Wassers genießen. Auch bei Kindern wird das Wasserspiel gutankommen, welche diesen Platz mit großer Freude zum Toben und Spielen besuchenwerden. Vier Fahnenmaste und die neue Position der Denkmaltafel vor dem Rathaus ergänzen den Platz.


6-Seen Wedau - Quartier am Wasserturm | Duisburg

1. Preis I 6-Seen Wedau – Quartier am Wasserturm

Duisburg

In Zusammenarbeit mit Druscke und Grosser Architektur

Das neue Wohnquartier in Duisburg mit einem Wasserturm als identitätsstiftendem Element, wird zukünftig BewohnerInnen einen nachhaltigen und zukunftsorientierten Wohnraum bieten.

Neben einer einzigartigen städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzeption spielt das Thema der Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle.

Städtebauliche Konzeption

Es entstehen zwei Ensemble-Gruppen, die sogenannten ‚Nachbarschaften‘, welche über die mittig verlaufende Planstraße C sowie die Fuß- und Radwege verknüpft werden. Den Nachbarschaften werden halböffentliche Grünflächen mit unterschiedlichen Nutzungen für die BewohnerInnen zugeordnet. So entstehen Freiflächen mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Urban Gardening Flächen. Der öffentliche Bereich wird von der umgebenden Parkfläche dominiert. Zudem werden zwei Platzflächen im Norden der Planstraße C und eine Mobilitätsstation im Süden geschaffen.

 

Durch die Schaffung der beiden neuen Gemeinschaften wird eine hohe Kommunikation der BewohnerInnen initiiert und die sozialen Aspekte des Quartiers gestärkt. Architektonisch wird dies u.a. durch die im Erdgeschoss angesiedelten vielfältigen gemeinschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten geschaffen. Es werden u.a. Jugendräume, Gemeinschaftsräume sowie KiTa und kleine Einzelhandelsgeschäfte geplant. Oberhalb dieser werden Wohnungen mit Balkonen realisiert. Auch der Außenraum lädt durch die gemeinsamen Spielflächen, Urban Gardening Bereiche, Mietergärten und Parkflächen zur Interaktion untereinander ein.

Nachhaltigkeit

Neben den sozialen Aspekten und die Förderung dieser spielt die Thematik der Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es wird ein möglichst CO2-neutraler Betrieb der Baukörper angestrebt sowie der Energieeffizienzhausstandard EH40. Dies geschieht v.a. durch die Wahl eines kompakten Baukörpers mit einem vorteilhaften A/V-Verhältnis. Zudem werden die Dachflächen begrünt.

Auch im Außenraum ist die Bedeutung einer nachhaltigen Gestaltung zu erkennen. Die Neubauten gliedern sich harmonisch in die bestehenden Park- und Grünstrukturen ein. Zudem wird nur wenig Fläche versiegelt und eine biodiversitätsfördernde Pflanzung angestrebt.