2. Preis | Berufsbildungszentrum

Bamberg

In Zusammenarbeit mit Atelier 30

Der Neubau des Bildungszentrums Bamberg entlang der Forch­heimer Straße ist nach der städtebaulichen Idee konzeptioniert, dass durch die Positionierung eine klare Adresse mit entsprechender Geste entsteht. Zudem ist das Wettbe­werbsgrundstück in seinem weiteren Verlauf durch einen spannenden Freiraum geprägt, in welchem unter anderem auch Grünstrukturen mit Bio­topcharakter vorhanden sind. Hier stellt sich die Frage, wie sich die Struktur des Bildungszent­rums zwischen klarer städtebaulicher Position, einer geschickten Erschließung, gut funktionie­renden Werkhallen und inneren Abläufen hin zum Landschaftsraum entwickelt.

Der Neubau formuliert seine Adresse entlang der Forchheimer Straße durch einen repräsen­tativen 3-geschossigen straßenbegleitenden Kopfbau in Holzbauweise, an welchen eine Vorplatzsituation mit einem zurückspringenden Haupteingang anschließt. Einerseits positioniert sich der dreigeschossige Kopfbau zeichenhaft entlang des Straßenraumes, andererseits wird durch den Vorplatz aus Richtung der Innenstadt eine markante Adresse geschaffen Alle Nebenräume und Lagerflächen grenzen funktional an die Werkhallen an. Zwischen den Werkhallen entwickeln sich gut nutzbare Hofsituationen. Diese „Werkhofbereiche“ öffnen sich hin zum Freiraum und schaffen spannende Räume und Zonierungen zwischen den unterschiedlichen Ausbildungsstätten. Die Gestalt des Gesamtensembles ist im Wesent­lichen durch eine nachhaltige Holzbauweise mit einer Lärchenschalung geprägt.

Das Herz des Bildungszentrums bildet die zentrale Erschließungs- und zugleich Kommuni­kationsspange mit zwei grünen Innenhöfen, von welcher aus die einzelnen Werkstätten erschlos­sen werden. Hier befinden sich auch zentral gelegen die Mensa mit Terrassenbereich, der gemeinschaftlich genutzte Selbstlernbereich und der Theorieraum. Durch entsprechende Toranlagen können die Innenhöfe mit Gabelstaplern über die Werkhöfe be­fahren werden, um beispielsweise größere Werkstücke in die Hallen transportieren zu können. Bei der Betrachtung der gesamten Struktur des Kon­zeptes für das Bildungszentrum fallen neben gut funktionierenden Abläufen spannende Blick-und Innenraumbezüge zwischen Werkhallen, Innenhöfen, verglasten Flur- und Lernbereichen und Mensa auf. In der vorgeschlagenen räum­lichen Abfolge entsteht hierdurch eine hoch attrak­tive und vielfältig nutzbare Bildungslandschaft mit offenen Kommunikationszonen, in der es Spaß macht zu Arbeiten und zu lernen.

Die Außenanlagen des Berufsbildungszentrums zeichnen sich durch eine durchdachte und ansprechende Gestaltung aus, die sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte berücksichtigt. Der großzügige Vorplatz, der als Kontrast zu der Betonsteinfläche eine Intarsie aus Rasengittersteinen bildet, lädt zum Verweilen ein und bietet zahlreiche Sitzmöglichkeiten, die in den umgebenden Plattenbelag eingelassen sind. Dies schafft eine harmonische Verbindung zwischen urbanem Design und natürlicher Umgebung und bildet einen wichtigen Beitrag zum Regenwasserkonzept der Freiräume. Die Fahrradstellplätze sind ebenso auf Rasengittersteinen angelegt, sodass die Versickerung von Regenwasser ermöglicht wird. Dadurch kann die Entwässerung optimiert und eine großzügige Grünfläche geschaffen werden, die Raum für zahlreiche Bäume bietet.

Kleine begrünte Höfe sorgen für weitere grüne Oasen im Außenbereich des Bildungszentrums. Hier können die Lernenden eine naturnahe Umgebung genießen und sich in einer entspannten Atmosphäre aufhalten. Zusätzlich wurde eine großzügige Terrassenfläche geschaffen, die multifunktional genutzt werden kann.

Darauf befinden sich nur Möglichkeiten zum Lernen und Arbeiten, sondern auch zum Essen und Entspannen Platz. Besonderes Augenmerk wurde daraufgelegt, nur das Mindestmaß an befestigten Flächen für Anlieferungen und Abholungen zu schaffen. Dadurch entsteht eine großflächige Grünzone, die nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch die ökologische Balance fördert. Die Verwendung von Stellplätzen aus Rasengittern mit Zwischengrün schafft weitere Möglichkeiten zur Integration von Bäumen, die das Gesamtbild der Außenanlagen abrunden und eine harmonische Verbindung zur Natur herstellen.