“Wohnquartier Blasius-Blick” | Kaufbeuren
1. Preis I Wohnquartier Blasius-Blick
Kaufbeuren
Das neue Wohnquartier in Kaufbeuren, in der Nähe des historischen Stadtkerns, soll künftigen BewohnerInnen einen attraktiven, ortsverbundenen und klimagerechten Wohnraum bieten. In allen Aufgabenbereichen wird bei der Konzeption auf eine gleichberechtigte und zeitgemäße Gestaltung geachtet.
So wird der Märzenbach zu einem strukturgebenden Element der Freiraumgestaltung, der durch die geplante Renaturierung einen naturnahen und interessanten Aspekt des Freiraums darstellt. Die verschiedenen Bereiche zwischen den Wohngebäuden fließen durch eine Abfolge von Bäumen, Blühwiesen, Wegen und anderen Grünräumen optisch ineinander, was die Eigenschaft des Baches wiederum in der Gestaltung aufgreift. Neben Spielelementen für Kinder werden in der grünen Mitte des Quartiers Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Menschen jeden Alters im öffentlichen Raum bereitgestellt. Das dortige Miteinander wird von Brotzeittischen gefördert, die u.a. zur Ausstattung des Außenraums gehören. Im Gegensatz dazu gibt es großzügige private Gartenbereiche, die einen angemessenen Abstand zum Wohnpark aufweisen.
Der motorisierte Individualverkehr wird aus dem Quartier heraus verlagert und übergeordnete Fuß- und Radwegverbindungen werden aufgegriffen. Zudem stehen Fahrradabstellmöglichkeiten an verschiedenen Orten zur Verfügung. Dennoch wird eine sichere und zuverlässige Befahrbarkeit durch Einsatzfahrzeuge, Anlieferungsverkehr und Weiteren in den Bereichen der Erschließung und an den Gebäuden durch entsprechende Beläge erzielt. Da nur für diesen Zweck und für einen behindertengerechten Zugang befestigte Flächen benötigt werden, sind diese nicht überdimensioniert und fügen sich harmonisch in den Wechsel aus Rasenfugenpflaster und Grünfläche ein.
Der landschaftliche Charakter zieht sich thematisch durch das gesamte Wohnquartier, da die Einbindung der Wohngebäude in das mäandrierende Gesamtbild die städtebauliche Struktur prägen. Die Bebauung entlang der Kemptener Straße schirmt das Gebiet ab, sodass ein ruhiger und geschützter Aufenthaltsort entsteht. Wichtig ist, dass klimagerechte, bezahlbare und attraktive Wohnungen entstehen. Durch die Reaktion auf den Außenraum sind diese mindestens zweiseitig orientiert, wodurch sich abwechslungsreiche Blickbeziehungen mit dem Blasiusberg und Elementen der historischen Bebauung außerhalb des Quartiers ergeben. Dafür sind die einzelnen Gebäude mit einem kompakten Baukörper, einer monolithischen Bauweise und der klima- und behindertengerechten Planung optimal geeignet.
Dank der Konzeption und der in die Zukunft gerichteten Planung werden durch Joker-Räume, Home-Office-Möglichkeiten und weiteren flexiblen Nutzungsangeboten aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. Eine Mischung aus verschieden großen Wohnungen gewährleistet eine soziale Durchmischung, die wegen des angestrebten stabilen und gemeinschaftlichen Zusammenlebens einen weiteren Vorteil bietet.
Das Zusammenspiel aus einem kompakten Baukörper, einer einfachen und thermisch robusten, monolithischen Bauweise, einer regenerativen Energieversorgung und einem klimaresilienten, blau-grün Gebäude- und Freiraumkonzept garantiert eine in die Zukunft gerichtete klimagerechte Bebauung.
Hochhaus Marienplatz | Darmstadt
1.Preis I Hochhaus Marienplatz
Darmstadt
Das neugeplante Hochhaus schafft eine Verbindung zwischen dem Verlagsviertel und der Stadtmitte. Die Planung integriert sich städtebaulich in den Bestand.
Durch die Gebäudefigur des Hochhauses, wobei die ersten vier Geschosse zurückspringen, entsteht eine repräsentative Adresse für die Wohn- und Büronutzung des Gebäudes. Das Hochhaus setzt sich aus einer viergeschossigen Basis und einem darauf versetzten zwölfgeschossigen Schaft zusammen. Die Basis nimmt die Trauflinie des Nachbargebäudes auf und setzt so einen städtebaulichen Bezug. Auch die auf der Basis befindliche Dachterrasse korrespondiert mit der Dachnutzung. Eine weitere Besonderheit des Hochhauses sind die ca. 1,70 m tiefen, umlaufenden Balkone. Darauf festinstallierte Tröge mit intensiver Bepflanzung sorgen für ein gartenartiges Ambiente, verschatten die Fassade und unterstützen das Mikroklima. Die Begrünung des Gebäudes wird durch eine extensive Dachfläche, ausgeprägte Gestaltung der Terrassen und eine Baumreihe entlang der Außenkante der Penthouse-Terrasse ergänzt. Das Konzept verfolgt das Ziel von einem sinnvollen und ressourcenschonenden Umgang um ein nachhaltiges Gebäude zu schaffen.
Der Außenraum des Gebäudes wird durch eine Platzfläche mit Flächen aus Rasengittersteinen und lockeren Baumhainen charakterisiert. Sich den Baumhainen zugeordnete Sitzbänke laden zum Aufenthalt und Verweilen ein. Entlang der Fassade und den Verkehrswegen zugeordnet, befinden sich Fahrradstellplätze. Die Fassadenbegrünung im Erdgeschoss verknüpft die Außenanlagen mit dem Gebäude.
Cuno-Raabe Schule | Fulda
1.Preis + Zuschlag I Cuno-Raabe Schule
Fulda
Die Neukonzeption der Cuno-Raabe-Schule in Fulda umfasst vielfältige Themenbereiche. Neben der Konstruktion der Bauwerke, der Organisation von Brandabschnitten, Flucht- und Rettungswegen und einem energetischen Konzept der Gebäude, ist eine hochwertige, effiziente und nachhaltige Gestaltung der Außenräume vorgesehen. All dies bietet die Chance den identitätsstiftenden denkmalgeschützten Bestand der ehemaligen Kirche mit einer neuen Nutzung zu bespielen.
Der Neubau, der im Nordwesten den Abschluss des Areals bildet, wird in Zusammenhang mit dem Bestandsgebäude der Kirche geplant. Um die verschiedenen Nutzungen im Innenraum, wie beispielweise Klassen- und Verwaltungsräume, Lehrerzimmer, eine Mensa, eine Lernküche und weitere Räume zu verbinden, wird der Kubus der Kirche erhalten, im Inneren aber das „Haus-im-Haus“-Prinzip angewendet. Während die Substanz der Kirche weiterhin Schutz vor der Witterung bietet, wird innen ein eigenständiges Gebäude errichtet, das die Anforderungen an neue, nachhaltige Gebäude erfüllt und später eine Mensa, eine Aula und im Obergeschoss die Küche, Ganztagesbereiche und die Bibliothek beherbergt. So kann auf eine aufwändige energetische Sanierung verzichtet werden. Eine Brücke, die diese beiden Gebäude verbindet, bildet gleichzeitig eine wesentliche Struktur im Außenraum. Das Nebeneinander der Materialien der Fassaden und Außenbereiche bildet durch den Wechsel von Holz, textilem Sonnenschutz, hellem Betonsteinpflaster und der Ziegelfassade der Kirche ein reizvolles Zusammenspiel.
Der Schulhof zwischen der ehemaligen Kirche und dem Neubau bildet das zentrale Herzstück der Freianlagen. Zu beiden Gebäuden hin durch Sitzstufenanlagen begrenzt, öffnet er sich zur Mitte hin durch raumbildende Einzelbäume und mündet in einen dichten ‚Tobewald’. Eine weitere Besonderheit ist das Kletter- und Balanciergerüst mit Fallschutzkies im Untergrund. Abseits vom Trubel befindet sich ein ruhiger Bereich, der auch als grünes Klassenzimmer oder Schulgarten genutzt werden kann. Das Pflanzkonzept sieht in den Randbereichen die Verwendung von heimischen und dem Nutzungsdruck standhaltenden Sträuchern vor.
Der Stellplatzbedarf soll in Verbindung mit dem Neubau neu strukturiert werden. Die Parkplätze werden durch zentrale und in Eingangsnähe platzierte Fahrradstellplätze ergänzt. Auf den Dächern des Neubaus werden, neben einer modernen PV-Anlage zur Stromerzeugung, eine extensive Dachbegrünung, sowie Dachgarten und Spielfäche angelegt.
Millennium Areal | Frankfurt
Anerkennung I Millennium Areal
Frankfurt
Das Zusammenspiel zwischen grünen Innenhöfen und steinernem Stadtraum schafft attraktive und räumlichdifferenzierte Aufenthaltsräume im Freien. Locker gesetzt, bilden die mehrstämmigen Feldahörner imInnenhof und links und rechts des Eingangsplazas ein lichtes Kronendach, das den Brunnenplatz vor demHaupteingang rahmt und in Szene setzt.
Ein raffiniert gesteuertes, bodenbündiges Fontänen- und Sprühnebelfeld, das bei Bedarf abgeschaltetwerden kann, macht den Vorplatz zusammen mit den Bankelementen zu einem beliebten Treff. DieBaumdächer finden ihre Fortsetzung im zentralen Innenhof, wo die locker platzierten Baumstandortegroßzügig mit Schattenstauden und Farnen unterpflanzt sind. So entstehen kleinteilige, grüne Räume. Um die Spielfläche im Kindergarten möglichst zusammenhängend bespielbar zu machen, nutzt ein linearesSpiel- und Kletterelement, das alle raumgreifenden Spielgeräte aufnimmt, die fensterlose Brandwand zum Hof.
Im Innenhof werden die befestigten Aufenthaltsflächen zugunsten eines noch größeren Begrünungsanteils reduziert und aufgebrochen.