Emil-von-Behring Gymnasium| Spardorf
1. Preis | Emil-von-Behring Gymnasium
Spardorf, Erlangen
In Zusammenarbeit mit Babler + Lodde Architekten
Der Neubau des Emil-von-Behring Gymnasiums liegt an einer neu geschaffenen Ost-West-Achse und erhält damit eine eigene Identität und eine klare Adressbildung. Zwischen den Gebäuden entlang der Campusachse, die als Erschließung dient, reihen sich Plätze unterschiedlichster Nutzung auf. Gebündelt werden im Nordosten Abstellflächen für Fahrräder und Pkws errichtet. Im Süden zwischen Neubau und Mensa entsteht ein Pausenhof, der als Bewegungshof genutzt werden kann. Im Nordwesten folgt mit dem grünen Eingangshof des Gymnasiums die Vermittlung zum Waldrand. Der Neubau des Emil-von-Behring-Gymnasiums soll in Zusammenspiel mit Mensa, Bibliothek, Sporthalle und Ernst-Penzoldt-Schule einen neuen zukunftsfähigen Schulcampus schaffen. Lernen, Gemeinschaft und ein offenes Miteinander sollen dabei im Mittelpunkt stehen.
Der Schulcampus gliedert den Freiraum in klar definierte Außenräume, wobei die geschickte Nutzung der vorhandenen Topografie einzelne Teilräume definiert. Diese werden durch Sitzstufenanlagen mit integrierten Treppen und Rampen auf selbstverständliche Art miteinander verbunden. Das quadratische Raster als verbindendes Element bestimmt sowohl die Aufteilung und Gestaltung im Inneren als auch in den Plätzen und Wegen der Außenanlagen. Geometrische Baumblöcke und -reihen nehmen die städtebauliche Struktur auf und akzentuieren die bauliche Setzung. Ein durchgängiger Belag nimmt das Gebäuderaster mit 1,25 m x 1,25 großen Plattenfeldern auf und bindet die Freiflächen zusammen. Es sind im Raster Sitzdecks unterschiedlicher Größe eingewoben. Neben den drei schützenswerten Eichen kann ein Großteil der Bestandsbäume erhalten werden. Der tiefergelegene Hof zwischen Mensa und Gymnasium nimmt den Allwetterplatz auf. Bei zukünftigem Bedarf an weiteren Freiflächen kann dieser auf das Dach des Turnhallenneubaus verlegt und seine Fläche dem Pausenbereich zugeschlagen werden. Alle Baumpflanzungen erhalten großzügige Baumscheiben und werden über Baumrigolen zusätzlich bewässert, um auch in Zeiten des Klimawandels dauerhaft erhalten werden zu können.
Schulcampus Gellershagen| Bielefeld
3. Preis | Schulcampus Gellershagen
Bielefeld
In Zusammenarbeit mit Atelier 30 Architekten GmbH
Mit der Erweiterung der Sekundarschule und den Neubauten für die Grundschule und Dreifach-Sporthalle, wird der Schulstandort im Stadtbezirk Schildesche zu einem Schulcampus arrondiert. Der Schulhof wird durch die umliegenden Schulbauten gefasst, wodurch ein geschützter Bereich entsteht, in dem sich die Kinder sicher bewegen können. Funktionsbereiche werden klar zoniert und über Blick -und Wegeachsen öffnet sich der Schulcampus zum umliegenden Stadtquartier.
Die Ergänzungsbauten auf dem Campus setzen – unter Berücksichtigung des bestehenden grünen Bandes an der Schelpsheide – den baulichen Kontext für eine Neuordnung der Freianlagen um den Campus. Erschlossen wird die Sekundarstufe zentral entweder vom Hof aus über die Straße „Am Brodhagen“ oder von der Schelpsheide aus. Herzstück des Campus ist der große Pausen- und Spielhof im Zentrum, wobei Sekundarstufe und Grundschule durch ein grünes Band getrennt sind. In den einheitlichen Belag aus Betonpflaster in fein nuanciert abgestimmten Grau-Beige-Tönen sind einzelne Aktionsfelder eingebettet, die Flächen über spielerische Markierungen, Rasenfugen oder Farbfelder gliedern, aber keine Hindernisse für den Bewegungsdrang der Kinder darstellen. Verschiedene Spielangebote für die Grundschule z.B. zum Toben und Klettern werden durch Linien und Felder im Belag ergänzt, die von den Kindern für neu erfundene Hüpf-, Lauf- und Balancierspiele genutzt werden können. Ein Nutzgarten ist, wie auch das grüne Klassenzimmer, auf der ruhigen Ostseite angeordnet. Für die Sekundarstufe sind – neben altersgemäßen Bewegungsangeboten – auch Bereiche für ein Lernen im Feien vorgesehen. Das Oberflächenwasser wird, wo immer möglich, über Baumrigolen der Vegetation zugeführt, um für eine verbesserte Wasserversorgung mit einhergehender vergrößerter Evapotranspiration über das Blattwerk zu sorgen.
Mainova Campus Solmsstraße| Frankfurt
Anerkennung | Mainova Campus Solmsstraße
Frankfurt
In Zusammenarbeit mit hks Architekten GmbH Erfurt
Alles im grünen Bereich!
Das Mainova-Areal an der Solmsstraße wird erweitert und die Bestandsbauten in die Planung integriert. Der „Konnektor“ verbindet als elementares Gebäude die vorhandenen Strukturen und dient als Erschließungs- und Begegnungsraum über die gesamte Campusausdehnung hinweg. Im Westen entsteht ein Wohnareal mit Höfen und Tiefgarage und im Osten der neue Campus. Dabei erfolgt eine Zonierung in öffentlich bis private Freiräume, die unterschiedliche Sicherheitsanforderungen erfüllen. Der Verkehr soll beruhigt werden, damit neue fußläufige Verbindungswege zwischen den Gebäuden für die Mitarbeiter entstehen.
Die Freiräume des MAINOVA-Campus entwickeln sich aus den übergeordneten Freiraumbezügen des Areals. Die begrenzenden Grünstrukturen hin zur Bahntrasse bilden die geplanten Baumstrukturen. Dieser Grünzug verbindet an der nördlichen Grundstücksgrenze einen Aufenthalts-, Sport- und Spielbereich entlang einer grün umsäumten Promenade.
Auf dem Gelände werden diese Grünstrukturen im Wohnquartier um den grünen Stadthain miteinander vernetzt. Der städtische Vorplatz zur Unterführung am Birkenweg als Verbindung zum Schönhof-Quartier stärkt den urbanen Charakter. Die zentrale, öffentliche und grüne Mitte mit schattenspendenden Gehölzstrukturen, bietet einen Aufenthalts- und Ruhezonenbereich innerhalb der Wohnhöfe. Die Innenhöfe selbst bieten, für den nachbarschaftlichen Austausch, innerhalb berankter grüner Fassaden, Ort und Kulisse.
Der „Grüne Hügel“ bietet als begrünte Trennung zwischen Campus und Wohnen Parkplätze für E-Mobility und flankiert die Verkehrserschließung des Campus. Die Überdeckungen der Ein- und Ausfahrt der Tiefgaragen erfolgt mit einem intensivbegrünten Vegetationsband und vernetzt die Bestandsbauten innerhalb des Campus. Der Vorplatz als Entrée zur Stadt zeigt sich mit Zugänglichkeiten zu WelcomeCenter, Servicecenter, Café und Ausstellung. Der MAINOVA-Campus bietet Mitarbeitern, Besuchern und Bewohnern des Quartiers Aufenthalt und Einkehr entlang des Wassers und unter den Bäumen.
Rathaus | Weilmünster
3. Preis | Rathaus Weilmünster
Weilmünster
In Zusammenarbeit mit Meurer Generalplaner GmbH
Das Neue Rathaus Weilmünster soll ein Leuchtturmprojekt hinsichtlich innerörtlicher Einbindung, Funktionalität und Nachhaltigkeit sein. Das städtebauliche Konzept sieht einen aus zwei einfachen Baukörpern bestehenden Rathausbau vor, welcher die bauliche Geschlossenheit Weilmünsters in diesem Quartier unterstützt.
Für den Rathausplatz wird ein zeitgemäßes Freiraumkonzept entwickelt, welches insbesondere Klarheit durch das Ordnen von Funktionen und Räumen vorsieht. Es entsteht ein Multifunktionaler Platz, über den die unterschiedlichen Raumstrukturen verbunden werden.
Besonderes Augenmerk fällt auf das Wasserspiel welches durch Evaporation das Mikroklima positiv beeinflusst. Besucher können sich hier am Wasser abkühlen oder dieses aus der Ferne beobachten und die entspannende Wirkung genießen. Die Fontänen werden befahrbar ausgebildet. Ebenso können die Fontänen Tageszeit/-Jahreszeit/- und Wetterabhängig gesteuert werden. Im Schatten einer Kastaniengruppe sind im Bereich des Eingangs Bänke angeordnet. Der Platz ist in Großsteinpflaster geplant. Das Material bindet die Straße und den Gegenüberliegenden Bereich um das alte Rathaus ein. Eine großzügig gestaltete neue Ortsmitte mit eindeutiger Identität entsteht.
Die Stellplätze sind in versickerungsfähigen Rasenstegplatten geplant. Eingangsnah sind Fahrradstellplätze vorgesehen. Drei Fahnenmasten werden, gut sichtbar von der Straße, vor dem Rathaus angeordnet. Der Baumbestand wird mit klimaresistenten Bäumen ergänzt. Im Ideenbereich, an der unter Denkmalschutz stehende Scheune, soll ein Kinderspielplatz entstehen. Das obere Plateau wird, neben einer barrierefreien Erschließung von Süden, über eine großzügige Treppenanlage angebunden. Auf diesem Plateau werden unterschiedliche, generationsübergreifende Spiel- und Sportarten angeboten.
FORUM Kommunikationszentrum | Jena
2. Preis | FORUM Kommunikationszentrum
Jena
In Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten
Mit dem Kommunikationszentrum Forum schafft die Friedrich-Schiller-Universität im Stadtzentrum von Jena, zwischen dem Inselplatz-Campus im Osten und dem historischen Stadtzentrum im Westen, ein nach ökologischen Richtlinien geplantes Gebäude für attraktive Begegnungs- und Arbeitsmöglichkeiten zwischen den Studierenden und Lehrenden. Auch Tagungen, Ausstellungen, gastronomische Einrichtungen und Übernachtungsmöglichkeiten werden hier ihren Platz finden.
Der Freiraum wird nicht nur als Wegeverbindung gesehen, sondern als Kommunikations- und Aufenthaltsort interpretiert, der sich offen und einladend präsentiert. Diese stadträumliche Fuge und das FORUM empfangen Studierende, WissenschaftlerInnen und Interessierte und begleiten diese während ihres Aufenthaltes in Jena. Eine ‚welcome area‘ im östliche EG-Bereich lässt sich zum Platz hin öffnen und erweitern, was die Flexibilität der Nutzung erhöht und Innen- und Außenraum verbindet.
Auf der nördlichen Seite wird die Treppenanlage zu den tieferliegenden Notausgangsgängen verlegt und mit der Grünfläche und einer großzügigen Bank entsteht hier ein zusätzlicher Aufenthaltsbereich mit direktem Bezug zum Platz und zum FORUM.
Das Café im westlichen EG-Bereich liegt leicht abgesenkt gegenüber der Wegfläche und dem Platz im Westen. Hier entsteht mit Sitzstufen und Lauftreppe ein Übergang, der ebenfalls zum Verweilen einlädt.
Der Platz im Westen wird vorerst noch zum Parken genutzt. Die geforderten 14 Stellplätze werden jedoch so angeordnet, dass die Belagsflächen und ein Teil der Baumpflanzungen bereits im ersten Schritt realisiert werden können.
Im zweiten Schritt wird es dann weitere Baumpflanzungen und eine Ergänzung der Möblierung geben, sodass hier ein kleiner befestigter Stadtplatz entsteht. Die Wegeflächen werden mit zwei unterschiedlichen Materialien gestaltet. Vorhandener Naturgroßstein und neue, großformatige Plattenbeläge symbolisieren die Verbindung aus Geschichte und Zukunft. In dem Plattenband, welches diese Bereiche trennt, werden Bänke und Stufen vor dem Café angeordnet.
Rathausmarkt | Bebra
1. Preis I Rathausmarkt
Bebra
Für den Rathausmarkt wird ein zeitgemäßes Freiraumkonzept entwickelt, welches insbesondere Klarheit und das Ordnen von Funktionen und Räumen vorsieht. Hierbei entsteht durch das Verbinden unterschiedlicher Raumstrukturen, eine beruhigte Ortsmitte mit multifunktionalem Platz. Eine großzügige Treppenanlage mit platzierten Bänken bieten den Passanten die Möglichkeit zum Entspannen mit Blick auf den Markt und das Rathaus, sowie dem beruhigenden Plätschern des Wasserspiels der Springbrunnenanlage zu lauschen. Die bestehenden Bäume werden durch Weitere ergänzt, um für eine optische und akustische Trennung zwischen Straße und Markt zu sorgen.
Verkehr
Der Hauptaufenthaltsort ist frei vom Pkw-Verkehr und ideal fürkleine Veranstaltungen oder einem Markt. Der neue Rathausmarkt ist vorwiegend fürFußgänger vorgesehen. Über die Terrasse an der Nürnberger Straße kann der Markt per Auto und Fahrrad erreicht werden. Für Fahrradfahrer befinden sich hier Fahrradstellplätze. An der nördlichen Seite besteht ein barrierefreier Zugang, der auch durch Anlieger und Feuerwehr genutzt werden kann und im Süden können so die Geschäfte von der Nürnberger Straße erreicht werden. Gesichert wird der Platz durch die bestehenden Poller. An der nördlichen Ecke können die bestehenden Parkplätze durch eine E-Ladesäule ergänzt werden, wodurch der Rathausmarkt an Attraktivität und Moderne gewinnt.
Material und Ausstattung
Aktuell liegen vor den Gebäudefassaden unregelmäßige Pflaster- und Vegetationsstrukturen. Der Freiraum wir durch ein gezieltes Einsetzen unterschiedlicher Bodenbeläge und Materialien definiert um Nutzungs- und Funktionsbereiche zu markieren und gleichzeitig ein einheitliches abgestimmtes Erscheinungsbild zu erreichen. Der Bereich aus Großsteinpflaster markiert den Bewegungsraum zwischen den angrenzenden Geschäften, dem Rathaus und der Straßen. Der innere Platz aus Naturstein bildet den Aufenthaltsraum und bietet Platz für Märkte, Feste und weitere Veranstaltungen. Die Möblierung und Ausstattung ist robust und zeitlos. Die Springbrunnenfläche verändert das Mikroklima. Besucher können sich hier am Wasser abkühlen oder dieses aus Ferne beobachten und dieentspannende Wirkung des Wassers genießen. Auch bei Kindern wird das Wasserspiel gutankommen, welche diesen Platz mit großer Freude zum Toben und Spielen besuchenwerden. Vier Fahnenmaste und die neue Position der Denkmaltafel vor dem Rathaus ergänzen den Platz.
6-Seen Wedau - Quartier am Wasserturm | Duisburg
1. Preis I 6-Seen Wedau – Quartier am Wasserturm
Duisburg
In Zusammenarbeit mit Druscke und Grosser Architektur
Das neue Wohnquartier in Duisburg mit einem Wasserturm als identitätsstiftendem Element, wird zukünftig BewohnerInnen einen nachhaltigen und zukunftsorientierten Wohnraum bieten.
Neben einer einzigartigen städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzeption spielt das Thema der Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle.
Städtebauliche Konzeption
Es entstehen zwei Ensemble-Gruppen, die sogenannten ‚Nachbarschaften‘, welche über die mittig verlaufende Planstraße C sowie die Fuß- und Radwege verknüpft werden. Den Nachbarschaften werden halböffentliche Grünflächen mit unterschiedlichen Nutzungen für die BewohnerInnen zugeordnet. So entstehen Freiflächen mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Urban Gardening Flächen. Der öffentliche Bereich wird von der umgebenden Parkfläche dominiert. Zudem werden zwei Platzflächen im Norden der Planstraße C und eine Mobilitätsstation im Süden geschaffen.
Durch die Schaffung der beiden neuen Gemeinschaften wird eine hohe Kommunikation der BewohnerInnen initiiert und die sozialen Aspekte des Quartiers gestärkt. Architektonisch wird dies u.a. durch die im Erdgeschoss angesiedelten vielfältigen gemeinschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten geschaffen. Es werden u.a. Jugendräume, Gemeinschaftsräume sowie KiTa und kleine Einzelhandelsgeschäfte geplant. Oberhalb dieser werden Wohnungen mit Balkonen realisiert. Auch der Außenraum lädt durch die gemeinsamen Spielflächen, Urban Gardening Bereiche, Mietergärten und Parkflächen zur Interaktion untereinander ein.
Nachhaltigkeit
Neben den sozialen Aspekten und die Förderung dieser spielt die Thematik der Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es wird ein möglichst CO2-neutraler Betrieb der Baukörper angestrebt sowie der Energieeffizienzhausstandard EH40. Dies geschieht v.a. durch die Wahl eines kompakten Baukörpers mit einem vorteilhaften A/V-Verhältnis. Zudem werden die Dachflächen begrünt.
Auch im Außenraum ist die Bedeutung einer nachhaltigen Gestaltung zu erkennen. Die Neubauten gliedern sich harmonisch in die bestehenden Park- und Grünstrukturen ein. Zudem wird nur wenig Fläche versiegelt und eine biodiversitätsfördernde Pflanzung angestrebt.
Landmark Turbinenwerk | Mannheim
3. Preis I Landmark Turbinenwerk
Mannheim
In Zusammenarbeit mit netzwerkarchitekten GmbH
Das ‚Landmarkgebäude‘ wird als schwebendes Volumen über einem langestreckten 6-geschossigen Sockelgebäude ausgebildet. Der Sockel gibt dem Boulevardausbau der Rollbühlstrasse die stadträumliche Fassung und ermöglicht die klare Konturierung des Turbinenwerkareals. Eine einladende und flexibel nutzbare Erdgeschosszone ermöglicht die Adressbildung u. öffentliche Aktivierung des Quartiers mit Restaurant und Außengastronomie.
Das Eingangsfoyer des Hochpunktes öffnet sich gläsern über Eck. Hier spannt eine großzügige Treppenanlage zum historischen Torhaus und markiert die stadträumliche Öffnung in das Turbinenwerk. Über den ‚horizontalen Schnitt‘ in der Gebäudekubatur wird ein Sondergeschoss mit üppig begrüntem Dachgarten für den Konferenzbereich eingefügt. Keramiklisenen im Farbkanon der Backsteine sind identitässtiftendes Bindeglied zum Turbinenwerkareal.
Lageplan © GTL, netzwerkarchitekten
Familienzentrum, Lernwerkstatt und Kita, Campus Waldau | Kassel
1. Preis I Familienzentrum, Lernwerkstatt und Kita, Campus Waldau
Kassel
In Zusammenarbeit mit pape + pape architekten
In seiner Setzung bildet der L-förmige Baukörper zwei bauliche Kanten parallel zur nördlichen und westlichen Grundstücksgrenze aus. Es entsteht ein einladender Vorplatz an dem der Eingangsbereich mit Vordach verordnet ist. Dieser attraktive Außenbereich kann für große Veranstaltungen genutzt werden. Große Glasöffnungen in der Lernwerkstatt, im Multifunktionsraum als auch zum Campusgelände erzeugen Transparenz und lassen das Gebäude in einen unmittelbaren Dialog mit seinem Freiraum treten.
Die Kubatur und Innenraumaufteilung des neuen Familienzentrums schaffen im Freiraum klare Zuordnungen und Zonierungen. Ein großzügiger Vorplatz lässt viel Raum für den täglichen Plausch unter Eltern genauso wie für Pausengespräche bei den gelegentlichen Aufführungen. Ein Lümmeldeck, etwas seitlich angeordnet, wird ein beliebter Treff für die Kids werden. Auf der ruhigeren Ostseite bieten kindgerechte Bank-Tischkombinationen Platz zum Hausaufgaben machen oder Basteln im Freien.
Zwischen Neubau und Turnhalle ist der Außen-Spiel- und Toberaum für die Kindergartenkinder angeordnet. Eine lineare Spielplastik bietet von verschiedenen Kletter- und Balanciermöglichkeiten über den überdachten Sandspielplatz bis zu Rückzugs- und Kuschelboxen ein alle Sinne anregendes Spielerlebnis für alle Altersgruppen. Eine zusammenhängende Fläche mit wellenförmig reliefierter Rasenfläche bietet Platz zum Sausen und Toben.
Der Freibereich für die U3-Gruppe kann bei Bedarf über niedrige Holztore vom Rest des Spielbereichs abgetrennt werden und erhält einen eigenen Sandkasten mit Deck, Spielhäuschen und einem kleinen Rasenhügel mit Kleinkindrutsche. Die Terrasse am Essbereich ist in einen Naschgarten mit einem reichen Angebot an leckeren Früchten und Kräutern eingebettet und durch niedrige Fruchthecken vom Rest des Geländes abgeschirmt. Auch auf dem übrigen Gelände gibt es fruchtende Sträucher und Bäume.
“Wohnquartier Blasius-Blick” | Kaufbeuren
1. Preis I Wohnquartier Blasius-Blick
Kaufbeuren
Das neue Wohnquartier in Kaufbeuren, in der Nähe des historischen Stadtkerns, soll künftigen BewohnerInnen einen attraktiven, ortsverbundenen und klimagerechten Wohnraum bieten. In allen Aufgabenbereichen wird bei der Konzeption auf eine gleichberechtigte und zeitgemäße Gestaltung geachtet.
So wird der Märzenbach zu einem strukturgebenden Element der Freiraumgestaltung, der durch die geplante Renaturierung einen naturnahen und interessanten Aspekt des Freiraums darstellt. Die verschiedenen Bereiche zwischen den Wohngebäuden fließen durch eine Abfolge von Bäumen, Blühwiesen, Wegen und anderen Grünräumen optisch ineinander, was die Eigenschaft des Baches wiederum in der Gestaltung aufgreift. Neben Spielelementen für Kinder werden in der grünen Mitte des Quartiers Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Menschen jeden Alters im öffentlichen Raum bereitgestellt. Das dortige Miteinander wird von Brotzeittischen gefördert, die u.a. zur Ausstattung des Außenraums gehören. Im Gegensatz dazu gibt es großzügige private Gartenbereiche, die einen angemessenen Abstand zum Wohnpark aufweisen.
Der motorisierte Individualverkehr wird aus dem Quartier heraus verlagert und übergeordnete Fuß- und Radwegverbindungen werden aufgegriffen. Zudem stehen Fahrradabstellmöglichkeiten an verschiedenen Orten zur Verfügung. Dennoch wird eine sichere und zuverlässige Befahrbarkeit durch Einsatzfahrzeuge, Anlieferungsverkehr und Weiteren in den Bereichen der Erschließung und an den Gebäuden durch entsprechende Beläge erzielt. Da nur für diesen Zweck und für einen behindertengerechten Zugang befestigte Flächen benötigt werden, sind diese nicht überdimensioniert und fügen sich harmonisch in den Wechsel aus Rasenfugenpflaster und Grünfläche ein.
Der landschaftliche Charakter zieht sich thematisch durch das gesamte Wohnquartier, da die Einbindung der Wohngebäude in das mäandrierende Gesamtbild die städtebauliche Struktur prägen. Die Bebauung entlang der Kemptener Straße schirmt das Gebiet ab, sodass ein ruhiger und geschützter Aufenthaltsort entsteht. Wichtig ist, dass klimagerechte, bezahlbare und attraktive Wohnungen entstehen. Durch die Reaktion auf den Außenraum sind diese mindestens zweiseitig orientiert, wodurch sich abwechslungsreiche Blickbeziehungen mit dem Blasiusberg und Elementen der historischen Bebauung außerhalb des Quartiers ergeben. Dafür sind die einzelnen Gebäude mit einem kompakten Baukörper, einer monolithischen Bauweise und der klima- und behindertengerechten Planung optimal geeignet.
Dank der Konzeption und der in die Zukunft gerichteten Planung werden durch Joker-Räume, Home-Office-Möglichkeiten und weiteren flexiblen Nutzungsangeboten aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. Eine Mischung aus verschieden großen Wohnungen gewährleistet eine soziale Durchmischung, die wegen des angestrebten stabilen und gemeinschaftlichen Zusammenlebens einen weiteren Vorteil bietet.
Das Zusammenspiel aus einem kompakten Baukörper, einer einfachen und thermisch robusten, monolithischen Bauweise, einer regenerativen Energieversorgung und einem klimaresilienten, blau-grün Gebäude- und Freiraumkonzept garantiert eine in die Zukunft gerichtete klimagerechte Bebauung.