Ortsteilentwicklung Roleber | Bonn

© GTL, Baufrösche

2. Preis I Ortsteilentwicklung Roleber

Bonn

In Zusammenarbeit mit Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH

Bei der Ausarbeitung des städtebaulichen Entwurfes steht die „gute“ Nachbarschaft im Quartier im Vordergrund. Alle Baufelder sind klar begrenzt und können die Besonderheiten des zugeteilten Grundstücks für eine „eigene Nachbarschaft“ und Identität nutzen. Der Erhalt von prägenden Gehölzstrukturen in Verbindung mit neuen Grünstrukturen, ein Marktplatz mit Gastronomie und Supermarkt erhöhen die Aufenthalts- und ökologische Qualitäten für Bewohner und Besucher.

© GTL

Städtebauliche Konzeption

Das neue Wohnquartier bildet mit dem Marktplatz, Busbahnhof, Supermarkt mit Seniorenzentrum, Kita, und ein Restaurantloft eine neue Mitte im Stadtteil Roleber. Dieses identitätsstiftende Konzept stellt eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden Struktur dar, bereichert den öffentlichen Raum und wird ein beliebter Treffpunkt im Stadtteil. Unser Entwurf entwickelt die bestehende städtebauliche Situation in den Rändern behutsam weiter und nutzt die Baufelder an dem zentralen Park und Marktplatz für eine moderate Verdichtung mit Mehrfamilienhäusern. Das städtebauliche Konzept ermöglicht Wohnungen mit ausgesprochen hoher Qualität durch den großzügigen Bezug zum Außenraum, durch die Schaffung einer klar definierten Privatsphäre und der hochwertigen Erschließung.

  • freistehende Hauskuben
  • gute Durchlüftung und behagliches Mikroklima
  • optimale Gebäudeausrichtung
  • gute Belichtung für alle Wohnungen
  • Wohnhöfe mit einer gemeinschaftlichen Mitte
  • Reihenhausanlagen mit einem Nachbarschaftsplätzchen
  • attraktive Doppelhauszeile mit Blick in das Naturschutzgebiet
  • klarer Abschluss und Abrundung der Bebauung gegenüber FFH- und Naturschutzgebiet
  • Gartenhofhäuser am Übergang zu den bestehen Einfamilienhäusern
  • gestapelte Einfamilienhäuser (Einspänner) und ein Wohnturm im Alleen Quartier
  • kompakte Wohnhöfe ohne TG in der Nähe zur Quartiersgarage
  • Erschließungsring mit Besucherparkplätzen für kurze Wege
  • eine Kita mit Anbindung an Park und Marktplatz
  • Vielfalt in den Haustypologien und damit auch Vielfalt im Wohnungsangebot
  • keine direkte Ausrichtung der private Freiflächen / Balkone zum Friedhof
  • Brandschutz – überwiegend dreigeschossige Bauweise, wo möglich mit Staffelgeschoss und ein Wohnturm mit Sicherheitstreppenhaus
  • ein Supermarkt und ein Restaurantloft am Busbahnhof und Marktplatz
  • ein Seniorenzentrum über dem Supermarkt für Wohngruppen und betreutes Wohnen

Konzeption Freianlagen

Durch das städtebauliche Konzept ergibt sich ein hoher Grünflächenanteil mit prägenden Gehölzstrukturen, anspruchsvoller Bepflanzung und attraktiven Gartenflächen. Der zentrale Park als „Spielplatz“ für Jung und Alt und ein Marktplatz bieten Räume mit hoher Aufenthaltsqualität.

  • große vielgestaltige Grün- und Entwässerungsflächen
  • Erhalt von prägenden Gehölzstrukturen
  • Vielschichtige Nutzungen auf dem Quartiersplatz, z.B. als Bouleplatz, Marktplatz, Freifläche für Spiel- und Jugendmobil, Begegnungsort und ein Ort für Quartiersfeste
  • ein „Gerätespielplatz“ mit Anbindung an einem Grünzug in die optionalen Baufelder.
  • Fitnesspark mit Bewegungsgeräte im zentralen Park
  • Erhalt des „Graben“ mit dem großartigen Baumbestand
  • alle Dächer werden extensiv begrünt
  • Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und für die Gartenbewässerung verwendet
  • Alles überschüssige Dachwasser und das auf den Erschließungswegen anfallende Regenwasser wird in den angrenzenden Grünflächen in sich teilweise aufweitenden Sickergräben versickert, um die Bilanz der Grundwasserneubildung im Gebiet zu verbessern.
  • Retentionsmulde für Regenwasser als Kleinbiotop
  • Stellplätze mit Versickerungsfugen
  • sichere Fußgängerverbindungen
  • der Erhalt großer Bestandsbäume und die großzügigen Grünflächen mit neuen Bäumen erfüllen den, durch den Klimawandel erhöhten Bedarf, an Stadtgrün als Puffer für Hitze- und Starkregenereignisse und als Staubfilter

© GTL, Baufrösche

RT unlimited und BETZ-Areal | Reutlingen

© GTL

1. Preis | RT unlimited und BETZ-Areal

Reutlingen

In Zusammenarbeit mit HHS Planer + Architekten AG und LK Argus GmbH

Der Klimawandel und der gesellschaftliche Wandel sind die herausragenden Fragestellungen einer zukunftsorientierten Entwicklung. Die Klimawende kann nur erreicht werden, wenn auch eine Kehrtwende bei der Verkehrsgestaltung gelingt. Die zentrale Aufgabe wird sein, diese mit den notwendigen Mobilitätsbedürfnissen in Einklang zu bringen, auch in Reutlingen unlimited. Grundüberlegung für die verkehrsplanerische Konzeption ist somit, sensibel und nachhaltig mit den im Plangebiet bestehenden Verkehrsinfrastrukturen umzugehen. Ausgehend vom Bestand findet die Neuordnung und Anpassung der verkehrlichen Erschließung statt. Hierbei kann die derzeitige Haupterschließung der Max-Planck- Straße fast vollständig erhalten bleiben.

© GTL, HHS
© GTL, HHS

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und einem sich verändernden Bewusstsein für eine „gesunde Mobilität“, sollen innerhalb des Gebiets Strukturen geschaffen werden, die entsprechenden Formen der Fortbewegung unterstützen. Daher sollen sich die Verkehrsflächen innerhalb des Gebiets differenzieren und Bereiche entstehen, die eine sichere Fortbewegung mit dem Fahrrad und zu Fuß ermöglichen.

Durch die Schaffung von sicheren Radwegen wird ein schnelles und sicheres Durchqueren des Gebiets ermöglicht. Mit der Etablierung von Fahrradleihstationen und geschützten Radabstellanlagen und Fahrradboxen innerhalb des Gebiets wird der Radverkehr zusätzlich gefördert. Die Radwege und Fußwege verbinden die geplanten Freiräume innerhalb und außerhalb des Plangebiets miteinander und
schließen an vorhandene Fuß- und Radwegeverbindungen an. Neben den Fuß- und Radwegeverbindungen wird das Gebiet durch den ÖPNV mit Bussen sowie zukünftig ergänzend durch kleinere Elektro- und Wasserstoff-Mini-Busse erschlossen.

©GTL
© GTL

Städtebauliche Konzeption

  • hohe Dichte, urbane Stadträume
  • attraktive Quartiersfreiräume
  • geringe Verkehrsbelastung
  • flexible Parzellierung
  • flexible Anordnung und Änderung von Wänden und Geschossdecken
  • nachhaltig nutzbare Gebäude

An zentralen Punkten im Planungsgebiet entstehen großzügige Quartiersplätze. An
den Platzrändern werden öffentliche Nutzungen angesiedelt (Nahversorgung,
Fitness, Kinderbetreuung). Die Plätze sind innerhalb des Quartiers bequem fußläufig
oder per Rad erreichbar. Das Industriegebiet RTUnlimited wird um die Quartiersplätze herum entwickelt.

Freiraumkonzept

Das Verständnis des öffentlichen Raums als belebter Stadtraum ist zentraler Baustein des Leitbildes. Ziel des vorliegenden Konzepts ist es deshalb, Straßen, Plätze und Wege in erster Linie als Aufenthaltsräume deutlich aufzuwerten und erst in zweiter Linie als Verkehrsraum zu entwickeln. Das ist eine entscheidende Voraussetzung zur Entwicklung eines attraktiven und lebenswerten Stadtteils.

Aus diesen Gründen wird die Haupterschließung als zentrales Rückgrat des Quartiers großzügig dimensioniert. Der mit hochwertigen Bäumen und Mobiliar ausgestattete Boulevard wird mit einem eigenständigen Profil aufgewertet. Identitätsstiftender Punkt des Areals sind die Plätze.

© GTL, HHS

Im Realisierungsteil entwickelt sich das Gebiet vom „Eingangsplatz“ in Richtung Westen. Über diesen Platz sind die Bushaltestellen, die S-Bahn und ein Parkhaus angebunden. Darüber hinaus übernimmt der Platz Funktionen eines öffentlichen Quartiersplatzes, der sich zum Boulevard hin öffnet. Damit wird ein attraktiver Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität, Verkehrssicherheit und sozialer Kontrolle für Fußgänger und Radfahrer geschaffen und eine repräsentative Adressbildung für die anliegenden Gewerbetreibende und Kunden gefördert.

Insgesamt kann das Erschließungssystem als feingliederig, übersichtlich und offen charakterisiert werden. Durch die unterschiedlichen Zonierungen, Straßenraumaufteilungen, die klaren Sichtachsen sowie durch die platzartigen Aufweitungen entlang der Haupterschließung – dem „Grünen Boulevard“- ergibt sich eine optimale Orientierung für alle Verkehrsteilnehmer. Diese städtische Promenade erschließt nicht nur das gesamte Gewerbegebiet, sondern präsentiert sich auch als starkes Identifikationsmerkmal für die Anlieger.

Mit unterschiedlichen Baumarten bepflanzt, verändert sich dieser neue breite Quartiersboulevard im Laufe des Jahres. Besonders im Frühling und im Herbst, wenn die Bäume blühen bzw. ihre Herbstfärbung das Stadtbild prägen.

Im Frühsommer, wenn die Schnurbäume cremeweiß blühen sowie im Herbst, wenn sich die Blätter der Eichen in einem intensiven Farbspiel aus gelb und orange färben, setzt der Quartiersboulevard einen starken Akzent auch über das neue Quartier hinaus. Die neue Straßenmöblierung aus langen Doppelbänken lädt zum Verweilen unter den in einem unterschiedlichen Takt gepflanzten Bäumen ein.

Zentrales Herzstück des Boulevards wird der Quartiersplatz; hier bietet sich die Einrichtung eines Cafés oder Restaurants mit Außengastronomie und Läden besonders an. Auf dem Platz findet im Schatten der freistehenden Bäume das städtische Leben statt.
Im Ideenteil ist ein weiterer Stadtplatz als Bindeglied der Quartiere geplant. Eine Parkanlage mit See bildet ein zentrales Freiraumelement und steigert den Mehrwert des gesamten Stadtteiles. Der See wird zur Retention von Regenwasser angelegt und trägt mit seinen Sitzstufen und Stegen zur Aufenthaltsqualität bei.

Mit den vorgeschlagenen Freiräumen und den individuell gestalteten Dachflächen in Form von Terrassen, Loggien und Dachgärten entstehen differenzierte Freiraumqualitäten und Angebote für unterschiedliche Nutzer im Quartier. Die stark durchgrünte Struktur prägt das neue Quartier.


Kinderhaus Habakuk | Friedrichshafen

© GTL, mt2 Architekten I Stadtplaner BDA

2. Preis I Kinderhaus Habakuk

Friedrichshafen

In Zusammenarbeit mit mt2 Architekten I Stadtplaner BDA, TRAGRAUM Ingenieure PartmbB

Das Grundgerüst der Freiraumplanung bildet das Motiv der Lichtung. Der angrenzende Wald zieht sich in das Bearbeitungsgebiet, umschließt dessen Randbereich und bildet so eine lichtungsartige Situation.

Die neue Kindertagesstätte mit ihren Freiräumen und die schon bestehenden Anlagen, wie beispielsweise der Mehrgenerationenspielplatz und der Sportplatz, fügen sich auf selbstverständliche Weise in die Baumstruktur ein und werden so zu einem Teil des Waldes bzw. der Lichtung.

© GTL, mt2 Architekten I Stadtplaner BDA

Es entsteht ein atmosphärisch natürliches Gesamtbild, bei dem Architektur und umgebende Landschaft als Einheit funktionieren.

Die Außenspielfläche der Kindertagesstätte gliedert sich in drei „Inseln“ mit differenziertem, altersspezifischen Spieleangebot. Die „Spieleinseln“ liegen frei in einer großzügigen Wiesenfläche und sind so angeordnet, dass sie sich zu den jeweiligen Gruppenräumen orientieren.

© mt2 Architekten I Stadtplaner BDA

© GTL, mt2 Architekten I Stadtplaner BDA

Ein aufgelockerte Baumsetzung erzeugt verschattete Bereiche und gliedert den Gesamtraum – es entstehen atmosphärisch unterschiedliche Spielzonen, die jedoch im Gesamten gut einsehbar und überschaubar sind.

Ziel ist es ein robustes, abwechslungsreiches Spielangebot zu erzeugen, welches die Phantasie anregt und den Bewegungsdrang der Kinder fördert.


Büroneubau GIZ Campus | Eschborn

© GTL, schneider+schumacher

2. Preis | Büroneubau GIZ Campus

Eschborn

In Zusammenarbeit mit schneider + schumacher
Die Freianlagen umfließen den Neubau des GIZ in weichen Linien. Klinkerterrassen und bekieste Flächen bilden im Zusammenspiel mit baumüberstandenen Grünflächen eine räumlich reizvolle Abfolge aus Freiräumen, die für eine Pause im Freien genauso wie für konzentriertes Arbeiten an Einzelplätzen oder ein Meeting im Baumschatten genutzt werden können.

© schneider+schumacher
© GTL, schneider+schumacher
© GTL, schneider+schumacher

Durch die Grundform des Gebäudes werden klar definierte Außenbereiche geschaffen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte für Ihre Nutzung setzen:

  • der Vorplatz als Auftakt und Willkommensort ist im notwendigen Umfang befestigt und bietet genügend Platz für ankommende Gruppen, Wartende und vorfahrende PKWs. In der Mitte sammelt und reinigt ein dekoratives Beet mit feuchtetoleranten Pflanzen wie leuchtend blühenden Iris und Großseggen das anfallende Niederschlagswasser der angrenzenden Flächen.
  • Der Hof vor dem Mitarbeiterrestaurant ist durch einen sanft ansteigenden Wall mit Sitzstufen und einer Anpflanzung auf dessen Rückseite zur Straße abgeschirmt. In seiner Größe ist er so ausgerichtet, dass einzelne Tische auch etwas abseits platziert werden können, um auch als Desktop oder zum Meeting genutzt werden zu können.
  • Der Anlieferhof ist abgeschirmt an der südöstlichen Ecke platziert
  • Die beiden nördlichen Höfe sind durch die Waldinseln zoniert und auch durch den Gebäudeschatten insgesamt weniger sonnig, was in den heißen Monaten sowohl in Pausen als auch beim Arbeiten wohltut.
  • Auch die Innenhöfe sind dafür gedacht, die kleinen informellen Treffen in der Teeküche auf ganz kurzem Weg nach draußen zu verlegen. Die Terrassen sind in eine mindestens hüfthohe Schattenstaudenpflanzung eingebettet und durch einzelne Großsträucher überschirmt, um den Nutzern nicht das Gefühl zu geben, auf dem Präsentierteller zu stehen.
  • Die große Dachfläche in direkten räumlichen Zusammenhang mit der Co-Working – und der Veranstaltungsfläche bündelt Ballsport und Gymnastik, Pause und Urban Farming sowie die Möglichkeit zum Arbeiten im Freien, um ein möglichst informelles Miteinander mit vielen Begegnungen zu ermöglichen. Die einzelnen Bereiche sind dabei so angeordnet, dass sie sich möglichst wenig gegenseitig ins Gehege kommen. Direkt an den Flurbereich ist eine große Veranstaltungsterrasse angegliedert, die bei Bedarf auch noch vergrößert werden könnte.

© schneider+schumacher
© GTL, schneider+schumacher

Das Pflanzkonzept setzt auf eine pflegearme und robuste Strategie, die am besten mit dem Begriff „gesteuerte Wildnis mit erhöhter Biodiversität“ zu umschreiben ist. Diese breite ökologische Amplitude beginnt bei den Dächern, die sich durch spezielle Substrate und Heusaaten zu Trockenrasen mit hoher Artenvielfalt und einer Vielzahl von Rote-Liste-Arten entwickelt (auch auf den Solardächern!), und endet bei der blühenden Feuchtwiese des Vorplatzes.

Alle Grünflächen sind als artenreiche Wiesen oder standortgerechte Waldinseln mit einer blütenbetonten Untersaat aus heimischen Wildstauden ausgebildet und werden zu einem wichtigen Trittstein der urbanen Artenvielfalt. Wo möglich wird das Oberflächenwasser offen geführt und in Mulden versickert.


Sanierung Wolffskeelhalle | Markt Reichenberg

1. Preis I Sanierung Wolffskeelhalle

Markt Reichenberg


In Zusammenarbeit mit Benkert Schäfer Architekten

Der umgebende Freiraum der Wolffskeelhalle gliedert sich grundsätzlich in zwei Ebenen, eine “Untere” auf dem Niveau des 2. UG der Halle und eine “Obere” auf Erdgeschossebene. Eine großzügige Treppenanlage im Kontext des Neubaus verbindet diese Ebenen miteinander.

Lageplan © GTL

©Benkert Schäfer Architekten MBB

Die “untere” Ebene erzeugt eine starke Verbindung zur Bahnhofstraße und damit auch zum Dorfkern und rückt so die sanierte, umgebaute Wolffskeelhalle stärker in den Fokus, macht sie präsenter und bildet so eine klare Adresse. Die, der Halle vorgelagerte Scheune, weicht einem öffentlichen, abgeböschten Grünraum, der dem Aufenthalt dient. Ein Vorplatz leitet die Besucher zum Haupteingang und bietet Raum für unterschiedliche Nutzungen. Zusätzlich leistet er einen qualitativen Freiraum für die Räumlichkeiten des Jugendzentrums, der Vereine und des Foyers. Ein großzügiges Holzdeck als Aufenthaltselement bietet einen Blick in die umgebende Landschaft.

Fußgänger- und PKW-Erschließung aus Richtung Bahnhofstraße und Reutergasse sind klar voneinander getrennt. Mit dem PKW wird man übersichtlich zum neuen, zweigeschossigen Parkdeck geleitet.

Das neue Parkdeck schiebt sich in die vorhandene Böschung und erzeugt so eine Schulhoferweiterung auf der “oberen” Ebene. Durch diese Maßnahme wird der, im Bestand langgezogene, schmale Freiraum der Schule punktuell ausgeweitet, wodurch unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten und Qualitäten entstehen. Die “obere” Ebene wird als Freiraumachse verstanden, welche Schule, Kindergarten und Wolffskeelhalle miteinander in Beziehung setzt und unterschiedliche Nutzungsansprüche bedient. Es entsteht ein vielseitig nutzbarer Spielraum, eine Erschließungsachse, die auch die umgebenden Wegeverbindungen aufnimmt und miteinander vernetzt und verschiedene Platzräume, die zum Verweilen einladen, erzeugt.

Aufgrund des neuen Parkdecks entfallen die Bestandsbäume der Böschung. Diese Maßnahme wird jedoch durch ein großes Angebot an neuen Grünräumen mit vielen Neupflanzungen kompensiert.

©Benkert Schäfer Architekten MBB
©Benkert Schäfer Architekten MBB

Bahnhofsumfeld | Soest

2. Preis | Bahnhofsumfeld Soest

Soest

In Zusammenarbeit mit Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner PartmbB

Die neuzeitliche Stadterweiterung der alten Stadt Soest ist bisher überwiegend durch eine Bebauung mit Einfamilienhäusern erfolgt. Deshalb konnte keine eigenständige städtebauliche Identität neben dem historischen Stadtkern entstehen. Für das neue Bahnhofsquartier in Soest wird jedoch auf einem schwierigen Standort die Herausbildung einer eigenen Identität als Ziel angestrebt.

Lageplan © GTL

Das neue Bahnhofsquartier wird von verschiedenen Clustern besiedelt. Die offenen Blockstrukturen lassen vielfältige, abwechslungsreiche und interessante (Blick)-Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Stadt- und Landschaftsräumen entstehen, die durch die unterschiedlichen Niveaus und Qualitäten der Nutzungsebenen erheblich verstärkt werden. Durch das klare System der Erschließungswege entstehen Sichtachsen zur Kernstadt mit dem St.-Patrokli-Dom und zu den umgebenden Stadträumen. Mittelpunkt des Quartiers bildet ein zentraler Platz.

Das freiraumplanerische Konzept setzt auf die Ausbildung differenzierter und den unterschiedlichen Wohnbereichen angemessenen Grünstrukturen in Verbindung mit einer engen Vernetzung mit dem Freiraum. Im Kontrast zu der Bebauung ist der Freiraum landschaftlich, in einer organischen Formensprache gestaltet.

Das freiraumplanerische Konzept setzt auf die Ausbildung differenzierter und den unterschiedlichen Wohnbereichen angemessenen Grünstrukturen in Verbindung mit einer engen Vernetzung mit dem Freiraum. Im Kontrast zu der Bebauung ist der Freiraum landschaftlich, in einer organischen Formensprache gestaltet.

Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner
Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner
Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner

Imagebildend für das Quartier ist das Landschaftsbauwerk, von dessen bis zu 8 m hohen, mit Pflanzgruppen und Spielplätzen strukturiert Plateauaufschüttung sich neue Perspektiven und Sichtbeziehungen in das Umland und zum Dom im Stadtzentrum eröffnen. Dieser feste Bezugspunkt ist ebenfalls aus der Erschließungsmagistrale immer im Blickfeld.
Die Quartiersmitte als zentraler Freiraum fungiert als Klammer zwischen den nördlich und südlich gelegenen Nachbarschaften. Die Verkehrsräume sind als „Shared Space“ gleichberechtigt für alle Verkehrsteilnehmer geplant.

Mit den gemeinschaftlichen Innenhöfen und den individuell gestalteten privaten Freiräumen in Form von Mietergärten, Terrassen, Loggien und Dachgärten entstehen neben der öffentlichen Grünverbindungen differenzierte Freiraumqualitäten und Angebote für die unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in den Nachbarschaften und im Quartier.


Gemeinschaftsschule | Neunkirchen

2. Preis | Gemeinschaftsschule

Neunkirchen

In Zusammenarbeit mit troi Architekten, Aachen

Die Gemeinschaftsschule Stadtmitte erfährt eine bauliche und inhaltliche Neudefinition. Der Entwurf betont diese Tatsache mit einem selbstbewussten, markanten Bauwerk. Städtebauliche Raumkanten werden aufgenommen und teilweise erweitert. Das Gebäude fügt sich harmonisch in das vorgesehene Baufenster ein.
Der, durch den Schulneubau, erzeugte Vorplatz entlang der Lutherstraße bildet eine klare Adresse im öffentlichen Raum und fungiert als Treffpunkt und Aufenthaltsraum der Schülerinnen und Schüler. Ebenso wird ein qualitativ hochwertiger, öffentlicher und urbaner Platz für das gesamte Quartier geschaffen.

Lageplan © GTL

© GTL, Troi Architekten

Der Pausenhof ist klar durch die bestehende Geländesituation eingefasst und wird aus dem 1. Obergeschoss erschlossen. Eine großzügige, topografisch modellierte Rasenfläche gliedert den Pausenhof in unterschiedliche Nutzungsbereiche (u.a. Sport, Schulgarten, Aufenthalt) und dient den Schülerinnen und Schülern als Aufenthalts- und Aktivraum. Ein wichtiger Bestandsbaum in diesem Bereich wird erhalten und durch weitere Baumpflanzungen ergänzt, wodurch ein lockerer Baumhain entsteht.

Entlang der Bestandsmauer werden tribünenartige Aufenthaltsorte geschaffen von denen aus man das Geschehen auf dem Pausenhof überblicken kann. Alternativ können sie als Klassenzimmer im Freien genutzt werden. Darüber hinaus entsteht an der Mauer eine Kletterwand, die zur Bewegung animiert.
Dem Speisesaal wird ein Schulgarten vorgelagert, der den Schülerinnen und Schülern anhand praktischer Nutzung die Themen Ernährung, Gesundheit und Pflanzenverständnis vermitteln kann. So entsteht so ein vielseitig nutzbarer Pausenhof, der den unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen der Schülerinnen und Schülern gerecht wird.


Literaturquartier | Essen

3. Preis | Literaturquartier

Essen

Der Entwurf sieht vor, die durch die Bebauungsstruktur, entstehenden Freiräume in ihrer räumlichen Wirkung zu verstärken und unterschiedliche Atmosphären zu erzeugen, die vielseitige, qualitativ hochwertige Aufenthaltsorte entstehen lassen.

Umgebende, bestehende Verbindungen werden aufgegriffen, wodurch eine starke Vernetzung entsteht.
Das Konzept sieht eine Stärkung der Ost-West-Verbindung vor, die einen klaren und übersichtlichen Fußgänger- und Fahrradverkehrsfluss gewährleistet. Diese Verbindung besitzt einen stark urbanen, öffentlichen Charakter, welcher vielseitige Nutzungen und Funktionen zulässt. Der zentrale Platz des Quartiers, welcher Teil dieser Verbindung ist, gliedert durch seine Gestaltung den Nutzungsanspruch in belebte, offene Bereiche und ruhigere Rückzugsbereiche. Dies wird mittels stark raumbildender Elemente in Form von gefalteten, teilweise begrünten Holzdecks erreicht. Diese sind so angeordnet, dass eine klare Verkehrsachse freigehalten wird, um den Durchgangsverkehr zu gewährleisten.

Die drei Decks rücken von der Verkehrsachse ab und erzeugen so Aufenthaltsorte, die zentral auf dem Platz liegen, aber gleichzeitig eine gewisse Distanz zum stark frequentierten Bereich des Platzes besitzen. Zudem werden die, den Gebäuden zugeordneten Freiräume, für gewerbliche und gastronomische Nutzungen freigehalten. Es entsteht eine klare Zonierung des Platzes!

Darstellungen: GTL

Die Durchgrünung der Nord-Süd-Verbindung fließt in die privateren Höfe der Bebauung und erzeugt so eine großzügigere, parkähnliche Atmosphäre. Unterschiedliche, punktuell gesetzte Spielzonen werden in die Gestaltung der Grünräume integriert und lassen ein vielseitiges, gestalterisch ansprechendes Angebot entstehen. Während auf der urbanen Ost-West-Achse hoch aufgeastete Bäume die Großzügigkeit des Freiraums unterstreichen, sind in der Nord-Süd-Verbindung kleinere, mehrstämmige Baumpflanzungen in Kombination mit wilden Staudenpflanzungen vorgesehen.

Unsere Gestaltsprache ist einerseits von der städtebaulichen Struktur beeinflusst, als auch in abstrahierter Form vom Thema Literatur geprägt. Die gefalteten Holzdecks sind von dem Bild eines aufgeschlagenen Buches abgeleitet und transformiert. Sie sind vielseitig nutzbar, ob nun zum Sitzen, Liegen oder Spielen. Man muss sie erkunden und entdecken… ähnlich wie einen guten Text.


Regionalpark Erlebnispunkt "Sandsteinbruch" | Bad Vilbel

1. Preis
Regionalpark Erlebnispunkt „Sandsteinbruch“

Bad Vilbel

Der Bad Vilbeler Steinbruch stellt ein außergewöhnliches kulturlandschaftliches Relikt mit hohem Stellenwert für die Artenvielfalt in Stadtnähe dar. Er besitzt potentiell einen besonderen räumlichen Charakter mit toller Atmosphäre. Die lange Geschichte des Steinbruchs ist sichtbar, aber aufgrund der fehlenden Inszenierung nur bedingt nachzuvollziehen. 

Um eine angemessene Angliederung des Sandsteinbruches als Erlebnispunkt im Rahmen des Regionalparks RheinMain zu schaffen, sowie den Ort als Naherholungsgebiet für die Stadt Bad Vilbel zu qualifizieren, wird ein Konzept erstellt, welches räumlich und didaktisch arbeitet und die besondere Atmosphäre erlebbar macht. 

Konzept
Das Konzept sieht vor, die im Bearbeitungsgebiet nördlich gelegene, bestehende räumliche Besonderheit von Hohlweg und Lichtung stärker zu inszenieren und damit intensiver erlebbar zu machen.

Als Impuls an der Hanauer Straße ist eine Stahltafel (farblich am Sandstein orientiert) mit Orientierungshilfe angedacht, die sich aufgrund ihrer besonderen Materialität vom Umgebenden abhebt und bei dem Besucher Neugier weckt. Erreicht man den „Eingang“ zum Steinbruch, erkennt man anhand der Fahrradstellplätze aus sandsteinfarbenen Stahl einen Zusammenhang und weiß, dass sich an diesem Ort etwas Besonderes befindet. 

Der Weg, welcher von der Straße zur Steinbruchlichtung führt ist eng und verwildert. Der Steinbruch an sich ist offen und mit seinen freiliegenden Steilwänden räumlich stark gefasst. 

Unser Ziel ist es, mittels punktuellen räumlichen und nutzungsspezifischen Interventionen, den Kontrast zwischen den räumlichen Charakteristika (eng und offen) zu stärken und so die Besonderheit des Ortes erlebbarer zu machen.

Mittels zueinander versetzten starken, linearen „schwebenden“ Elementen im Bereich des Weges soll der Besucher zum Steinbruch geführt werden. Die räumliche Enge in diesem Zugangsbereich wird verstärkt und die verwilderte Waldkulisse inszeniert. Die linearen Elemente besitzen zudem die Aufgabe Informationen zur Geschichte des Steinbruchs und zur besonderen Artenvielfalt zu vermitteln.

Im Bereich der Lichtung werden punktuell und minimalistisch Möbelelemente (Holzdeck als Liegefläche und eine „lange Tafel“ für die Brotzeit) gesetzt, die dem Aufenthalt dienen und keinen zu starken Eingriff in die vorhandene räumliche Situation darstellen.

Die eigentliche Atmosphäre und räumliche Situation soll weitestgehend erhalten bleiben und so für verschiedenartige Nutzungen qualifiziert werden (Bsp.: „Grünes Klassenzimmer“, temporäre Kunstausstellung oder -intervention, kleinere Veranstaltungen wie Konzerte oder Kabarett, …).
Als weitere Intervention wird ein informelles Wegenetz vorgeschlagen, welches sich an bestehende Wege anschließt und so das gesamte Bearbeitungsgebiet und die angrenzende Landschaft erlebbar macht. Entlang dieses Weges finden sich wiederum Stationen, die Blicke lenken oder Relikte der Geschichte aufzeigen, so zum Beispiel ein Art Balkon an der oberen Steinbruchkante. Es wird dem Besucher freigestellt, ob er „nur“ die nördlich gelegenen Steinbruchlichtung besucht, oder auf Entdeckungstour im gesamten Gebiet geht.

Material + Konstruktion
Die linearen Elemente im Bereich des Zugangsbereiches bestehen aus Stahlblech, angepasst an die natürliche Farbe des Sandsteins nach Bemusterung, mit einer Rahmenkonstruktion mit in Richtung Wald seitlich abgesetzten Stützen, die einen schwebenden Eindruck der Elemente erzeugen.

Die Möbelelemente im Bereich der Lichtung besitzen eine Holzlattung als Oberfläche mit einer aus Stahl bestehenden Unterkonstruktion. Ebenso ist die „lange Tafel“ aus den genannten Materialien konstruiert.
Das Wegenetz soll als Waldpfad erstellt werden, mit Steigstufen um bestimmte Höhenunterschiede zu überwinden.

Die Materialien wurden so gewählt, um eine gewisse Robustheit im Kontext des Steinbruchs widerzuspiegeln und eine nutzungstechnische Langlebigkeit zu gewährleisten.


Westliches Bahnhofsumfeld ICE-Bahnhof | Fulda

3. Preis | Bahnhofsumfeld ICE-Bahnhof

Fulda

In Zusammenarbeit mit Schneider+Schumacher, Frankfurt am Main und Ingenieurbüro Oppermann GmbH, Vellmar

Aufgabe war die Planung neuer urbaner Plätze und Grünräume mit hoher Aufenthaltsqualität in Bahnhofsnähe. Das entwickelte Freiraumkonzept, bei dem Wert auf die Schaffung von offenen, klaren und übersichtlichen Freiräumen und Wegeverbindungen gelegt wurde, folgt dem Anspruch der optimalen und funktionalen Durchwegung des Stadtraumes.