2. Preis | Neue Störschleife

Itzehoe

In Zusammenarbeit mit Heidt + Peters mbH

Im Zentrum von Itzehoe wird durch den Entwurf ein neuer, qualitativ hochwertiger Freiraum geschaffen, wo die ‚Neue Störschleife‘ und die Stör als erlebbares Element im Fokus stehen. Grundlegende folgt die ‚Neue Störschleife‘ weiterhin dem historischen Verlauf, dennoch wird durch ein Verspringen ein abwechslungsreicher Wassererlebnisraum, der durch unterschiedliche Teilbereiche und einer multifunktionalen Nutzung charakterisiert ist, geschaffen. Dem zentralen Ort, nördlich des AOK-Gebäudes und des Theaters, kommt eine besondere Bedeutung zu, da dieser einer der wenigen großen, offenen Plätze der Innenstadt ist. Der gesamte Platzbereich wird barrierefrei gestaltet und erhält durch bogenförmige Bänke und verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten entlang der Wasserflächen eine besondere Qualität. Zudem bietet er ausreichend Platz für Veranstaltungen, Märkte, Feste und Aufführungen, die von der großen Treppen- und Sitzstufenanlage nördlich des Theaters erlebt werden können. Durch den verwendeten Klinkerbelag wird eine Verbindung zur angrenzenden Einkaufsstraße geschaffen.

Neben dem zentralen Platz werden unterschiedliche Teilbereiche entlang der Störschleife ausgebildet. Im Westen, am Start des Wasserlaufes, befindet sich eine großflächige Pflanzenkläranlage, die einer natürlichen Wasserfläche ähnelt und mit Sitzstufen zum Verweilen einlädt. Auf der Ostseite des Wasserlaufes grenzen unmittelbar private Freiräume an, die einen kleinen, privaten Zugänge zum Wasser erhalten. Entlang des Wasserlaufs laden zudem Spiel- und Sportflächen sowie Wiesen zum Aufenthalt ein. Eine Besonderheit ist dabei der Wasserspielplatz, welcher den direkten Kontakt und Interaktion mit dem Wasser ermöglicht. Folgt man dem Wasserlauf weiter in den Osten so zeigt sich ein natürlicheres Bild. Die abgeflachten Uferseiten mit üppigen Bepflanzungen bieten wertvolle Schutzräume für Tiere.

Zudem begleitet ein breiter Grandweg für Rad- und Fußverkehr den naturnahen Wasserlauf und verknüpft dadurch die unterschiedlichen Bereiche miteinander.

 

Nachhaltigkeit

Ein weiterer Fokus im Entwurf wurde auf eine nachhaltige Gestaltung gelegt. Es werden ausschließlich stadtklimafeste Gehölze verwendet und eine hohe Artenvielfalt angestrebt. Die hohe Artenvielfalt wird nicht nur durch verschiedene Baumarten, sondern auch durch Stauden und Sträucher als Mischpflanzungen erreicht. Diese dienen v. a. in den weniger frequentierten Bereichen als Nahrung und Nistmöglichkeit für Vögel und Insekten.

Bei der Materialauswahl wurde für die Möblierung das Gestaltungshandbuch als Grundlage gewählt und FSC zertifiziertes Holz verwendet. Des Weiteren wird der vorhandene Naturstein wiederverwendet und die Klinkerflächen werden aus vorhandenen Klinkermaterialien realisiert. Zudem wird der Freiraum um zahlreiche Fahrradbügel ergänzt und auf eine effiziente Beleuchtung gesetzt.

 

Wasserkreislauf

Der Wasserkreislauf ist in seinem Gesamtentwurf so konzipiert, dass er einen Beitrag zur Steigerung der urbanen Resilienz leistet. Zu Beginn der Trockenphase können z. B. die Wasserspiegel im System angehoben werden, um die Verdunstung zu Gunsten des Mikroklimas positiv zu beeinflussen. Bei Starkregenereignissen können dementsprechend die Wasserspiegel vorlaufend abgesenkt werden, um das Retentionsvermögen des Systems ausschöpfen zu können.