07 | 2022 PROJEKT
Obstgarten Bergpark Wilhelmshöhe, Kassel
Baustellenstart
Auf dem Brandt-Stoph-Platz entsteht im Zuge des Neubaus des Gartenbetriebshofs eine Obstwiese nach historischem Vorbild. Der Parkplatz wird in diesem Bauvorhaben neu modelliert und mit eine Baumraster aus Obstgehölzen mit alten Sorten vom 17 Jh bis 19.Jhd., sowie zukunftsweisende Züchtungen versehen. ©GTL
01 | 2022 PROJEKT
Monheimer Tor, Monheim
Richtfest
Das bestehende Einkaufszentrum in Monheim, das Monheimer Tor, wird durch einen umfangreichen Neubau ergänzt und vergrößert. Dabei übernimmt GTL die Planung der Dach- sowie Innenraumbegrünung. Am 21.01.2022 wurde der Neubau durch ein öffentliches Richtfest eingeweiht.
Während einer Ansprache, von u.a. der Bauherrin, wurde der Richtfestbaum in die Höhe gezogen und das Gebäude anschließend mit dem traditionellen Richtfestspruch durch den Zimmermann geweiht. Mit diesem Fest wird ein erfolgreich abgeschlossener Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung im Jahr 2024 markiert. ©GTL
12 | 2021 Wettbewerb
Millennium Areal Frankfurt
Anerkennung
Im international besetzten Realisierungswettbewerb haben wir gemeinsam mit schneider+ schumacher Planungsgesellschaft mbH eine Anerkennung für unseren Beitrag erhalten. Die Entwicklung des Millennium Areals in Frankfurt und Erweiterung um zwei Hochhäuser mit Mischnutzung soll nachhaltig, ressourcenschonend und klimafreundlich die Skyline prägen.
Das Gebäudeensemble, ergänzend zum Tower185, integriert Büros, ein Hotel, Wohnungen, Läden, Gastronomie und einen Kindergarten. Der Außenraum gliedert sich in Vorplatz mit Brunnenanlage und Baumhainen, Innenhöfen und einem Kita-Spielbereich. ©GTL
11 | 2021 Wettbewerb
Familienzentrum, Lernwerkstatt und Kita, Campus Waldau Kassel
1. Preis
Das neue Familienzentrum im Campus Waldau besitzt eine offene und einladende Struktur mit einem großzügigen Vorplatz und Eingangsbereich. Ein Holzdeck dient dort als Treffpunkt und Wartebereich vor dem Gebäude. Der Garten besteht aus einer wellenförmigen Rasenfläche und einem linearen Spielelement mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, Terrassen zum Sitzen für die Lernwerkstadt und für das Kinderrestaurant. Pflanzbeete und Obstbäume sind zum Erkunden und Naschen für die Kinder gedacht. ©GTL
Kindertagesstätte Ernst Fahlbusch | Göttingen
1. Preis | Kindertagesstätte Ernst Fahlbusch
Göttingen
In Zusammenarbeit mit pape+pape Architekten
Mit dem Neubau der Kita fügt sich eine weitere Bildung- und Sozialeinrichtung in die vorhandene städtebauliche Situation der Stadt ein. Ein großzügiger Vorplatz inklusive Stellplätze formt den Eingangsbereich und bietet ausreichend Platz zum täglichen Austausch unter Eltern oder für Veranstaltungen der KITA. Verschiedene Kletter- und Balanciermöglichkeiten, ein überdachter Sandspielplatz und weitere Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten ergeben ein Sinne anregendes Spielerlebnis für alle Altersgruppen. Ein eigener Bewegungsbereich für die Krippe enthält weitere Spiel- und Lernelemente für das Kleinkindalter. Ergänzt wird der Außenraum mit Beeten zum eigenen Säen und Ernten für alle Kinder. Die großzügig geplante Terrasse bietet zudem die Möglichkeit leckere Früchte und Kräuter aus dem Naschgarten zu kosten.
Große zusammenhängende Grünflächen, durchgängig begrünte Dach- und Terrassenflächen sowie wenige gepflasterte Flächen erzeugen ein naturnahes Gesamtkonzept, das sich sensibel in den vorhandenen Grünraum einfügt.
Versprünge in der Kubatur der Baufigur sowie die daraus resultierende Innenraumaufteilung schaffen klare Zuordnungen und Zonierungen im Freiraum:
Ein großzügiger Vorplatz, der die Wendeschleife mitsamt Stellplätzen in die Gestaltung integriert, lässt viel Raum für den täglichen Austausch unter Eltern und bietet einen idealen Ort für gelegentliche KITA-Veranstaltungen.
Eine lineare Spielplastik (die u.a. auch die Holzwerkstatt und den Geräteschuppen integriert) bietet von verschiedenen Kletter- und Balanciermöglichkeiten, einen überdachten Sandspielplatz bis hin zu Rückzugs- und Kuschelboxen ein die gesamten Sinne anregendes Spielerlebnis für alle Altersgruppen. Gleichzeitig werden die Bewegungsbereiche von KIGA und KRIPPE wie selbstverständlich räumlich getrennt. Der Freibereich für die KRIPPEN-Gruppen kann bei Bedarf über niedrige Holztore vom Rest des Spielbereichs abgetrennt werden und erhält einen eigenen Sandkasten mit Deck und Spielhäuschen und eine kleinen Rasenhügel mit Kleinkindrutsche. Dabei bleibt genug Raum, dass noch weitere Spielangebote angeordnet werden könnten. Für beide Altersgruppen sind jeweils Beete zum Säen und Ernten vorgesehen. Die Terrasse am Essbereich ist in einen Naschgarten mit einem reichen Angebot an leckeren Früchten und Kräutern eingebettet und durch niedrige Fruchthecken vom Rest des Geländes abgeschirmt. Auch im übrigen Gelände werden die Gebüschsäume mit Erdbeeren, Heidelbeeren und Minze angereichert; alle Sträucher und Bäume sind fruchtend und/oder Lieferanten für Bastelmaterial wie z.B. Nuss- und Obstbäume oder Kastanien. Der in Nordsüd-Richtung verlaufende Grünzug mit erhaltenswertem Baumbestand bleibt vollständig erhalten.
Meilenstein Bundesviertel | Bonn
Anerkennung | Meilenstein Bundesviertel
Bonn
In Zusammenarbeit mit Schneider + schumacher
Das Hochhaus integriert sich in die blockartige Struktur und dient als Wohn- und Bürogebäude mit vielfältiger Erdgeschossnutzung. Die Freianlagen bestehen aus einem belichteten Innenhof im Foyer und einer öffentlich zugänglichen grünen Plaza.
Das städtebauliche Konzept sieht zwei kompakte Solitäre auf den beiden Grundstücken vor – gemeinsam mit den angrenzenden Gebäuden bilden sie ein Ensemble mit einer räumlich klar gefassten „Grünen Plaza“. Das Erdgeschoss wird mit publikumswirksamen Nutzungen vorgesehen. Einrepräsentatives gemeinsames Foyer an der Ecke Ollenhauerstraße und der zukünftigen Plaza markiert ein offenes Entrée. Ein begrünter Innenhof im Foyer des Erdgeschosses ist so einladend bis in den Stadtraum wahrnehmbar. Kleinere Gewerbenutzungen, Gastronomie, Café, Bäcker oder Fitness-Studio sind vorgeschlagene Nutzungen im Erdgeschoss, die je nach Vermietung auch einWaschsalon oder ein To-Go-Markt sein können. Die Wohnungen erhalten Balkone und lassen sich als 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen (an den Gebäudeecken) konzipieren. Aufgrund der Lärmemission an der Oscar-Romero-Allee sollte die Wohnnutzung im Gebäudeteil zur Plaza realisiert werden. Somit wäre das Hochhaus zur Hälfte Büro und zur anderen Hälfte Wohngebäude, was aufgrund der Adressenbildung, Erschließung, Fassadenstruktur und der Schachtführung sinnvoll ist.
Durch die städtebauliche Setzung entsteht ein stark durchgrünter Außenraum, der auch bei ausschließlicher Realisierung des ersten Bausteines einen attraktiven Aufenthaltsort im Freien anbietet. Der durchgängige Teppich aus großformatigen, farblich fein nuancierten grau-beigen Platten ist durch Pflanzflächen so gegliedert, dass Zugangsbereich und Flächen für die Außengastronomie großzügig offengehalten werden. Gleichzeitig entstehen aber ruhige, geschützte Aufenthaltsbereiche ohne Verzehrzwang, wobei alle Laufwege und potentiellen fußläufigen Abkürzungen berücksichtigt sind. Die üppigen, pflegearmen Gräser-/Staudenpflanzungen zeigen das ganze Jahr über einen durchgängigen, wechselnden Blütenflor. Sie sind etwas abgesenkt, um im Überflutungsfall Retentionsraum zur Verfügung zu stellen und nehmen auch die Normalniederschläge auf, so dass nur noch in Ausnahmefällen über die höhergelegten Einläufe Regenwasser in die Kanalisation eingeleitet werden muss. Alle Zufahrten, Anliefer- und Feuerwehraufstellflächen lassen sich problemlos in das Freiflächenkonzept integrieren. Für die kurze Pause zwischendurch oder einen längeren Aufenthalt draußen sind längs der Pflanzbeete, zum Teil über Eck, Sitzbänke mit und ohne Rücklehne angeordnet. Locker gestellte Sophoren zeigen ihre cremeweißen Blüte im Juni, wenn sonst keine Bäume mehr blühen, und Amberbäume mit ihrem scharlachrot leuchtenden Herbstlaub sind so platziert, dass sowohl schattige als auch sonnengeflutete Bereiche entstehen.
Gaßnerallee Zollhafen | Mainz
1. Preis | Gaßnerallee Zollhafen
Mainz
In Zusammenarbeit mit Schneider + schumacher
Das neue Gebäudeensemble bestehend aus Kita und Dreifeldsporthalle spielt eine Sonderrolle in dem ansonsten von Wohnen und Gewerbe bestimmten Quartier Zollhafen. Die neuen Gebäudeteile besetzten das Grundstück vorwiegend eingeschossig und in der Fläche. Die Kita erhält einen Merzweckraum im OG mit vorgelagerter Terrasse. Als Kontrast zu einer urban verdichteten Umgebung, in der Kinder in mehrgeschossigen Wohngebäuden aufwachsen, erhalten alle Gruppen ihr eigenes kleines ‚Haus‘ mit direktem erdgeschossigem Anschluss an den Außenraum, der neben Spielflächen für alle auch kleinteiligere, geschützte und überdachte Räume anbietet. Die Dreifeldsporthalle ist um ein Geschoss eingegraben, um die Aktivitäten im Inneren attraktiv über die Glasfassade mit dem umgebenden Stadtraum zu verweben. Der optionale Padelcourt liegt an der Nordspitze des Areals. Farradabstellanlagen befinden sich entlang des Gebäudes im Osten und Süden.
Leibniz-Gymnasium | Essen
Anerkennung | Leibniz-Gymnasium
Essen
Das freiraumplanerische Gesamtkonzept sieht vor, differenzierte Schulhofbereiche mit unterschiedlichen Charakteren, Atmosphären und Funktionen zu erzeugen, um so den Schülern aller Altersklassen ein vielfältiges und ansprechendes Nutzungsangebot zu ermöglichen.
Die städtebauliche Setzung der neuen Baukörper lässt eine fließende Freiraumstruktur entstehen, drei Freibereiche mit unterschiedlichen Charakteren und Identitäten entlang einer verbindenden Promenade. Im südlichen Bereich des Bestandsbaus entsteht ein grün geprägter, eher introvertierter Freiraum mit einer Lern- und Spiellandschaft, der den Baumbestand einbindet und durch Neupflanzungen ergänzt und so das Thema des südlich gelegenen Kaiser-Wilhelm-Parks auf den Schulhof übersetzt. Im mittleren Bereich des Grundstückes, zwischen Schulneu- und altbau, Sporthalle und Stankeitstraße entsteht ein offener, multifunktional nutzbarer Platzbereich, der zugleich, mit angemessener Geste, den Hauptzugang, für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr, zur Schule ausbildet. Im nördlichen Bereich zwischen Sporthalle und Vereinsheim, bilden sportliche Funktionsfelder den Schwerpunkt. Zusätzlich wird in diesem Bereich, von der Waisenstraße kommend, die Kiss & Ride-Zone und Tiefgaragenzufahrt verortet, wodurch eine konfliktfreie Erschließung auf das Gelände gewährleistet wird.
Ein Pflasterteppich aus Betonstein mit wasserdurchlässigen Fugen bildet die Grundlage im Kontext der Materialität des Schulhofes. Flächen aus Wassergebundener Wegedecke in Kombination mit üppigen Pflanzflächen und Baumpflanzungen bilden Bereiche mit Aufenthaltsqualität und besonderem Mikroklima. Zudem besitzen sie die Funktion als Entwässerungsflächen, die anfallendes Regenwasser aufnehmen, speichern und versickern können.
Der Freiraum rund um das Vereinsheim erhält einen grünen Charakter. Im östlichen Bereich wird der Baumbestand erhalten und es werden Spiel- und Aktivitätsangebote geschaffen. Rasenstufen im Böschungsbereich bilden Aufenthaltsqualität im Kontext des Sportplatzes aus und fangen den Höhenunterschied ab.
Innovatives Gewerbegebiet | Schwetzingen
Mehrfachbeauftragung 1. Preis | Innovatives Gewerbegebiet
Schwetzingen
In Zusammenarbeit mit Schneider+Schumacher
Naturräumliche Einbindung und sukzessive Entwicklung
Die besondere Insellage des Gebiets, eingebettet in angrenzende Landschaftsräume mit Waldbestand und wertvollen Biotopen, erfordert eine sorgfältige und flexible Entwicklungsstrategie. Diese muss verantwortungsvoll auf die unterschiedlichen ökologischen und sozialen Bedarfe reagieren. Dabei gilt es, den Naturraum zu schützen und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, sich den dynamischen Anforderungen des Umfelds anzupassen.
Ein zentrales Ziel der Planung ist es, die Ränder des Gebiets klar zu formulieren, um einen eindeutigen Siedlungsabschluss zum angrenzenden Landschaftsraum zu schaffen. Dies ist essenziell, um langfristig wichtige grünräumliche Zusammenhänge und ökologische Verbindungen zu erhalten und zu schützen.
Das Gewerbegebiet
Das Gewerbegebiet wird als eine programmatische Einheit verstanden, die eine Vielzahl an Grundstücksgrößen und Nutzungsprofilen integriert. Dies ermöglicht die Ansiedlung von hochwertigem Gewerbe, Dienstleistungsunternehmen sowie Forschungseinrichtungen und Wissenschaft. Die flexible Nutzung soll einen attraktiven Standort schaffen, der unterschiedliche wirtschaftliche Anforderungen abdeckt.
Im Bereich der sog. LEA wird der denkmalgeschützte Bestand erhalten. Ergänzt wird dieser durch zwei Wohn-Solitäre, die behutsam in das bestehende Ensemble integriert werden. Dieser Ansatz bewahrt den historischen Charakter und ermöglicht gleichzeitig eine sanfte Weiterentwicklung des Gebiets.
Innerhalb des Gewerbegebiets werden thematische Bereiche bzw. unterschiedliche Nutzungsstrukturen geschaffen. Dies erlaubt eine flexible Vermarktung, die sich an den spezifischen Bedürfnissen potenzieller Mieter und Nutzer orientiert. So können sowohl kleinteilige als auch großflächige Ansiedlungen realisiert werden.
Grundstücksgrößen und Bebauungsdynamik
Die Entwicklung des Gewerbegebiets ermöglicht eine flexible Bebauung mit variablen Grundstücksgrößen, die von klein (S) über mittel (M) bis hin zu groß (L) und sehr groß (XL) reichen. Dies bietet Raum für unterschiedliche Gewerbearten, von niedrigen bis hin zu hohen Gebäuden, und ermöglicht eine dynamische Anpassung an den Bedarf.
Erschließung und Vernetzung
Die neue Haupterschließung des Gebiets wird weitgehend beibehalten. Durch den Erhalt der bestehenden Infrastruktur werden bessere Grundstückszuschnitte ermöglicht. Ein zentraler, begrünter Hauptplatz dient als multifunktionaler Treffpunkt und Herzstück des Areals. Dieser Platz bildet das Entree und verleiht dem Gebiet eine einladende Atmosphäre.
Zwei Mobility-Hubs dienen nicht nur als Sammelstellen für Parken und Sharing-Angebote, sondern auch als Orte für gemeinschaftliche und versorgende Einrichtungen. Im Erdgeschoss dieser Hubs sind beispielsweise Bäckereien, Kioske und kleine Einkaufsmöglichkeiten geplant, die den Bewohnern und Arbeitenden des Gebiets dienen.
Das Wegenetz des Gewerbegebiets wird eng mit den umliegenden Wegeverbindungen verknüpft. Dazu zählen unter anderem der Zugang zur S-Bahn-Station, Radwege und eine Brücke über die angrenzende Bundesstraße. So wird eine optimale Erreichbarkeit für verschiedene Verkehrsteilnehmer gewährleistet.
Blau-grüne Infrastruktur und Nachhaltigkeit
Alle Platz- und Straßenräume im Gewerbegebiet folgen dem Prinzip der Schwammstadt. Dabei wird darauf geachtet, einen möglichst hohen Anteil an unversiegelten Flächen zu erhalten. Versiegelte Flächen werden, wo möglich, mit versickerungsfähigen Belägen ausgestattet. Das Regenwasser wird in offene Rinnen und Mulden geleitet, wo es versickern und verdunsten kann. Überschüssiges Wasser wird in große Retentionsflächen abgeleitet, um eine effiziente Versickerung im Gebiet zu gewährleisten.
Alle Dächer im Gebiet werden als Grün- und Retentionsdächer ausgeführt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Dies trägt dazu bei, das anfallende Regenwasser möglichst lange zurückzuhalten und gleichzeitig nachhaltige Energie zu erzeugen.
Das gesamte Quartier wird durch wandelbare, flexible und dennoch dauerhafte Strukturen geprägt. Dabei kommen hochwertige Baumaterialien zum Einsatz, die kreislaufwirtschaftsfähig und CO2-neutral sind. Ziel ist es, eine DGNB-Zertifizierung zu erreichen, die die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit des Projekts unterstreicht.
Stufenweise Entwicklung und Initialprojekte
Die Entwicklung des Gewerbegebiets erfolgt sukzessiv von Nordwesten nach Südosten. Die tatsächliche Nachfrage wird jedoch ebenfalls eine entscheidende Rolle im Entwicklungsprozess spielen. Als Initialzündung dienen das Gründerzentrum am Entrée, das Innovationszentrum am Quartiersplatz und das Freizeitzentrum im Bestand, die den Startschuss für die weitere Bebauung geben.
Gymnasium | Cadolzburg
1. Preis | Gymnasium
Cadolzburg
Verzahnung zwischen Landschaft und Gebäude
Der Neubau für das Gymnasium Cadolzburg zeigt sich als ein Ensemble aus drei abgestaffelten Baukörpern, welche sich in die Topographie des Geländes einpassen und sich in Verbindung mit der sensiblen Einfügung der Sporthalle mit dem Landschaftsraum verzahnen.
Hin zum Süden ist die neue Haupterschließung der Schule geplant. Hier formuliert das Gymnasium seine repräsentative Adresse für den Ankommenden durch einen Vorplatz, welcher über den Haupteingang in das Kommunikative Herz der Schule führt. Von hier aus findet eine weitere Verzahnung mit der Einbettung der im Grünen gelegenen Pausenhofflächen im östlichen Bereich statt. Durch die Einbettung der Sporthalle in das Gesamtensemble kann deren Dachfläche als erweitere Spiel- und Freizeitfläche während der Pausen genutzt werden. Die Sporthalle erhält Ihren eigenen repräsentativen Eingang im westlichen Bereich der Erschließungsstraße. Hin zum Norden erhält diese ein Panoramafenster, von welchem aus über die Tribüne der Bereich der gut geordneten Außensportflächen einsehbar ist.
Freianlagen
Der Auftakt des neuen Schultages findet auf dem Vorplatz statt. Bepflanzt mit einem mehrstämmigen, großzügig unterpflanzten Amberbaum, mit seiner um den Baum schwebenden Rundbank, ist die Eingangsplaza zugleich Durchgangs- und Aufenthaltsbereich.
Den Freiraum im direkten Anschluss an die Aula verstehen wir als stark begrünte Schullandschaft. Sie ist überstellt von großkronigen Zukunftsbäumen und gegliedert durch abgesenkte Gräser- und Staudenflächen, die neben Ihrem insektenfreundlichem Blütenreichtum gleichzeitig als Retentions- und Sickerflächen dienen. Die zentralen Aufenthaltsflächen sind mit sickerfähigem Betonpflaster, randlich auch mit linearen Rasenfugenpflaster befestigt. Die Ausstattungselemente sind multifunktional gestaltet – das Chilldeck, in der Nähe der Halle angeordnet, wird bei Veranstaltungen zur Bühne. Der abgesenkte Sitztreff, der sich sowohl nach innen und wie außen orientiert, ist Pausentreff
genauso wie Klassenzimmer im Freien. Der von einer niedrigen Hecke umschlossene Schulgarten bietet auch Raum für eine Lehrstunde an der frischen Luft. Zur Agrarlandschaft im Osten bildet eine Vogelschutzpflanzung mit einheimischen Bäumen, Sträuchern und einem Saum aus standortgerechten Wildkräutern den Abschluss. Dort, wo keine bespiel- und betretbare Rasenfläche erforderlich ist, leisten magere, zweischürigen Wiesen ihren Beitrag zur Biodiversität.
Bewegungslandschaft
Auf dem Dach der Turnhalle wird die Schullandschaft zur Bewegungslandschaft. Von einer Boulderskulptur über einen Streetballcourt, Callisithenics- und Parcours-Angebote bis hin zu Bodentrampolinen findet sich alles, bei dem Sport und Spaß eine Einheit bilden. Das auch mal nur zugeschaut wird, versteht sich von selbst: Lange Bänke, bei denen man zusammen auch auf der Lehne sitzen kann und intimere Sitzschalen für Zwei bilden die
„Tribüne“ für die Action auf dem Platz. Eingerahmt werden die Flächen durch eine frei fließende, trockenheitsresistente Gräser- und Staudenpflanzung. Sie sind so platziert, dass die Lasten möglichst effizient an den Rändern eingeleitet werden.
Sportflächen
Für die Sportflächen wird die vorhandene, abfallende Topografie in seiner Höhenlage so ausgemittelt, dass sich Auftrag und Abtrag in etwa die Waage halten. Durch die gewählte Platzierung des Schulgebäudes und ihre Anordnung können alle geforderten Sportfelder außerhalb der 20 m- Zone Richtung Wald angeordnet werden.
Wassermanagement und Biodiversität
Die Freianlagen erfüllen neben den Anforderungen der Bewegungs- und Lernlandschaft auch grundsätzliche Funktionen einer resilienten und nachhaltigen Gebietsentwicklung. Dazu zählen ein Maximum an strukturreichen Vegetationsflächen, wasserdurchlässige Oberflächenbefestigungen und ein Regenwassermanagement als Kreislaufsystem. Die Dachflächen des Schulgebäudes werden, zur optimalen Niederschlagsrückhaltung und – verdunstung als Retentionsdächer (ca. 20-40cm Substrat und Retentionsboxen) ausgebildet. Die Substratschicht in Zusammenspiel mit den Retentionsboxen speichert das Regenwasser und stellt es den Pflanzen zur Verfügung. In den erdangebundenen Vegetationsflächen wird das Regenwasser durch die Ausbildung der Topografie den Pflanzflächen zugeführt und darüber hinaus in Zisternen für die Brauchwassernutzung gesammelt. Bei Starkregenereignissen wird überschüssiges Regenwasser in Muldenversickerungssysteme (Versickerungskaskade) zwischen Sportplätzen und dem angrenzenden Wald geführt.
Alle Pflanzungen werden – neben ästhetischen Gesichtspunkten – so ausgeführt, dass sie einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten können. Durch eine gezielte Auswahl an unterschiedlichen Substraten wird ein Mosaik aus ökologisch wertvollen Standorten initiiert, das sich durch Aussaat von gebietsautochthonem Wildkräutersaatgut zu besonders artenreichen Pflanzengesellschaften entwickelt. Die Modellierung des Geländes zu flachen Mulden zur Retention und Versickerung erhöhen die Diversität der Mikrostandorte zusätzlich.