1. Preis nach Überarbeitung | Astrid-Lindgren-Allee
Köln-Brück
In Zusammenarbeit mit hector3 architekten
Die Umgebung des Plangebiets ist von heterogenen Strukturen geprägt. Ein- bis zweigeschossige Einfamilien- und Reihenhäuser in offener Bauweise bilden hier die Wohnbauflächen ab. Östlich des Plangebiets bildet das als Park gestaltete Landschaftsschutzgebiet entlang des Flehbaches ein grünes Gegenüber.
Mit der städtebaulichen Überplanung eröffnet sich die Chance
- einer maß- und qualitätsvollen städtebaulichen Nachverdichtung
- bei gleichzeitiger Minimierung der Flächenversiegelung und
- dem Erhalt von bestehenden Grünflächen,
- der Anlage neuer privater, gemeinschaftlicher und öffentlicher Freiflächen
- sowie mittels Dach-/Fassadenbegrünung und Niederschlagsrückhaltung die lokalklimatische Situation zu optimieren,
- zeitgemäße Mobilität anzubieten,
- den motorisierten Individualverkehr auf ein Minimum zu reduzieren,
- die Mischung vielfältiger Wohnansprüche neu zu konzipieren und in das Umfeld zu integrieren,
- das Siedlungsgefüge im Sinne gefasster Nachbarschaften zu gliedern
und damit den Grundstein für eine qualitativ hochwertige Quartiersentwicklung zu legen.
Die zentrale Mobilitätsachse wird zur Mischverkehrsfläche. Die hier oberirdischen angrenzenden Kfz-Stellplätze stehen nur den Einfamilienhausbewohnern zur Verfügung, um den MIV im Quartier auf ein Minimum zu begrenzen. Dezentrale Müllsammelplätze und Fahrradabstellanlagen an den Quartiereingängen leisten ihren Beitrag zur Schaffung eines autoarmen Quartiers mit kurzen Wegen.
Für die nachhaltige Entwicklung werden folgende Punkte bei der Planung eingebunden:
- Erhalt von bestehenden Bäumen in Kombination mit gezielten Neupflanzungen
- Anlage neuer privater, gemeinschaftlicher und öffentlicher Freiflächen
- Ausbildung von Niederschlagsrückhaltung in Form von Retentionsmulden entlang des Oberen Bruchwegs
- Begrünte und bepflanzten Tiefgaragendecken
- Grüne Fassaden und Dächer, kombiniert mit Solar/PV-Anlagen
- Effiziente Haustechnik unter Nutzung von regenerativen Energiequellen
- Verkehre vernetzen und reduzieren
Dazu sind luftige Gartenzonen mit Wegeachsen geplant, die durch eine grüne Infrastruktur zur Bindung von CO2, Kühlung der Stadt, Frischluft, Regenrückhaltung, Versickerung bei Starkregen und Neubildung von Grundwasser begleitet werden.
Das neue Wohnquartier wird charakterisiert durch die enge Vernetzung von Blockinnen- und außenräumen. Die räumlichen und funktionalen Wechselwirkungen zwischen den Innenhöfen, dem zentralen Platz und den angrenzenden Stadträumen verleihen einzelnen Hauseinheiten einen unverwechselbaren Charakter, eine eigene Orientierung und eine hohe Aufenthaltsqualität. Es entsteht ein Quartier der kurzen Wege und klar definierter Räume.
Den Mittelpunkt des Quartiers bildet ein kleiner „Quartiersplatz“ im Kreuzungspunkt verschiedener Wege bzw. Blickbeziehungen. Die räumlichen Verengungen an den Platzzugängen deuten den quartiersbezogenen Charakter des Platzes an. Die ruhige Atmosphäre der seitlich angeordneten begrünten Höfe kontrastiert mit dem eher öffentlichen Charakter des Quartiersplatzes und unterstützt somit seine zentrale Bedeutung. Die offene Struktur des Quartiers ermöglicht auch die fußläufige Verbindung zu den naheliegenden alten wie neuen Quartieren und Grünanlagen. Naturnahe Spielangebote in den Wohnhöfen stärken den sozialen Zusammenhalt und machen die Freiflächen zu lebendigen Begegnungsorten. Fest installierte Tisch-Bank-Kombinationen unter den Pergolen und ein erstes Angebot an Flächen für Urban Farming, das bei Bedarf erweitert werden kann, ergänzen das Angebot der Aufenthaltsmöglichkeiten.