Anerkennung | Transformation Helmstedter Revier

Helmstedt

In Zusammenarbeit mit WELP von KLITZING

ZWISCHEN ELM UND LAPPWALD – DER TAGEBAU DER ZUKUNFT
BEWUNDERN – BEWAHREN – BEARBEITEN- BEWANDERN

 

Wunderbare Landschaften und mystische Orte
Mystische Orte, archaische Strukturen und eine überwältigende Natur prägen das Helmstedter Revier. Die besondere Chance des Areals liegt aber darin, nicht das vorgefundene wieder herzustellen, sondern das vorhandene als Zeitdokument zu akzeptieren und dessen einzigartige Qualität zu nutzen. Der Ort erzählt seine eigene Geschichte. Natürliche, prozesshafte Abläufe und Veränderungen der Landschaft werden in das Konzept integriert.
Durch gezielte Eingriffe werden unterschiedliche Orte mit ihren individuellen Charakteren herausgearbeitet und erlebbar gemacht. Urwüchsige Bereiche werden verstärkt und weiterentwickelt. Entsprechend dem behutsamen Entwurfsansatz werden die Tagebauseen ausschließlich durch Grund- und Niederschlagswasser gefüllt. Der sehr langsame Prozess ist Ausdruck und Qualität dieses Vorgehens.

 

Der Rahmen
Die Grenze des Reviers wird durch Windräder, Alleen, Promenaden und Waldränder sichtbar und erlebbar gemacht. So wird die Dimension des Ortes erfahrbar und seine Geschichte bewahrt. Wie bei dem Rahmen eines Bildes wird der Inhalt zu etwas Besonderem, etwas Kostbarem.
Die Landstraßen 244 und 245a werden zur Ringstraße . Zwischen den verlassenen Landschaften des Tagebaus und der Ringstraße werden artenreiche Waldränder entwickelt.
Die Kombination aus an der Rahmung stehenden Windrädern und farblich deutlich markierten Radwege auf der Ringstraße, hebt die Umfassung als artifizielles Element hervor.

 

Wege und Pfade
Ein feingliedriges Netz aus Pfaden und Wegen durchzieht das gesamte Gebiet. Rundwege fassen einzelne Teilflächen und rahmen sie ein. Fahrrad- und Fußwege umrunden die zwei großen Abbaugebiete, während Stege empfindliche oder gefährliche Bereiche erschließen.
Die Natur erobert das Revier zurück – ein dynamischer Prozess, der durch die Beschaffenheit des Substrats und die jeweiligen Standortbedingungen gesteuert wird. Auf kargen, nährstoffarmen Böden setzen sich zunächst Pionierpflanzen wie Moose, Flechten und Birken durch, während in feuchteren Bereichen Weiden und Erlen gedeihen. Sonnige Hanglagen begünstigen die Entstehung von Trockenrasen mit seltenen Kräutern und Gräsern, während in geschützten Mulden artenreiche Feuchtgebiete entstehen. Durch die natürlichen Sukzessionsprozesse bildet sich eine mosaikartige Landschaft aus unterschiedlichsten Vegetationszonen, die Lebensräume für eine Vielzahl von Tierarten schaffen und das Revier zu einem einzigartigen Naturraum formen.