Neugestaltung des Hafenumfeldes
Bad Karlshafen
Mit: Oppermann GmbH, Ulrike Brandi Licht
Bauherr: Magistrat der Stadt Bad Karlshafen
Fläche: 9.000 qm
Bausumme: 1.983.354 Euro
Leistungsphasen: Lph 1-9
Zeitraum: 2019-2021
Konzept
Mit der Umgestaltung des Hafenumfeldes in Bad Karlshafen sollte der denkmalgeschützte Stadtkern rund um das Hafenbecken eine angemessene Aufwertung erhalten. Aus diesem Grund wurde das gesamte Vorhaben Teil des Nationalen Projekts des Städtebaus der Bundesrepublik Deutschland, das mit 3,55 Mio. Euro gefördert wurde. Die Anlage soll so für Besucher*innen und Anwohner*innen neu erlebbar gemacht und die Aufenthaltsqualität erhöht werden.
Durch die Sanierung der Hafenmauer und der Wiederinbetriebnahme der Weser-Schleuse im Jahr 2019 hat der zentrale Platz im nordhessischen Bad Karlshafen bereits ein neues Gesicht bekommen. Auch der Gewässerzustand wurde im gleichen Zuge verbessert. Anschließend wurde mit der Sanierung der umliegenden Freianlagen im historischen Kontext begonnen, um neue Möglichkeiten zum Aufenthalt und Flanieren, für Gastronomie und Veranstaltungen zu schaffen.
In einem ersten Bauabschnitt, der im Oktober 2020 startete, ist mit den Tiefbauarbeiten begonnen worden. Mit der Aufnahme des Sandsteinpflasters wurden Schmutzwasser-, Regenwasser- und Qualmwasserleitungen ausgewechselt und eine neue Wasserleitung verlegt. Auch der Boden wurde im gesamten Bereich ausgetauscht. Dieser sollte im späteren Verlauf als Tragschicht für das neue Pflaster dienen.
Mit dem zweiten Bauabschnitt begann im Frühjahr 2021 die Wiederherstellung der Oberflächen: Rund 40 dachförmig gezogene Linden wurden in eine hydraulisch gebundene Deckschicht gepflanzt, was den barocken Charakter des Hafens komplettiert und für eine Verschattung der Plätze führt. Die Oberflächen sind mit regionalem Wesersandstein im Segmentbogen gepflastert und mit großformatigen Natursteinplatten entlang der Hafenmauer gestaltet. Parallel wurden die Hausanschlussleitungen hergestellt und der Gehweg entlang der Häuserseite erstellt.
Bei der Herstellung der Oberflächen stand die Wiederverwendung von vorhandenen Materialien im Vordergrund: Kleinteilige Pflastersteine, großformatige Platten und Rinnsteine wurden nach dem behutsamen Ausbau und einer anschließenden Begutachtung, sofern es der Zustand zuließ, erneut eingebaut. So wurde eine nachhaltige und kostenreduzierende Möglichkeit gefunden, das historische Umfeld mit hoher baulicher Qualität zu gestalten. Die barrierefreien Pflasterflächen sind zudem großzügig angelegt, sodass eine flexible Nutzung unterschiedlicher Veranstaltungen und dauerhafter Außengastronomie möglich ist.
Die barocke Planstadt mit Innenstadthafen erhielt eine Effektbeleuchtung um wichtige Gebäude und Elemente mit einem dezenten Lichtschimmer in Szene zu setzen. Zusammen mit der neuen Straßenbeleuchtung ergibt sich ein harmonisches Bild in den Abendstunden. Des Weiteren wurde Elemente, wie Fahrradbügel und Sitzbänke, an verschiedenen Stellen entlang des Hafens eingebaut.