Kinder- und Jugendpsychiatrie

Wunstorf

Auftraggeber: Klinikum Region Hannover GmbH
Kosten: 335.840 €
Fläche: 4.300 qm
Leistungen: Lph 1 – 9
Zeitraum: 2015 – 2018, Bau 2021 – 2024
Beteiligte: ATP architekten ingenieure
Urheber: H. P. Haid

Konzept

Das primäre Ziel für die Neugestaltung der Freianlagen der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wunstorf sollte die Erstellung eines klaren und einheitlichen Gesamtkonzeptes sein, das zum Wohlbefinden der jungen Patient*innen beiträgt. Der Entwurf umfasst vier Schwerpunktbereiche: den Vorplatz, Spielbereich Krisenstation, den geschützten Innenhof, sowie das „Tal“.

 

Vorplatz

Gepflastert mit hellen Betonwerksteinen in drei changierenden warmen Beige- Brauntönen verbindet der Vorplatz den Neubau mit der Villa und bildet ein Bindeglied zwischen den einzelnen Freibereichen der KJP. Gleichzeitig erfüllt die Geometrie des Vorplatzes alle Anforderungen an die Bewegungsräume für Feuerwehr, Anlieferung und den Zugang zur Notfallaufnahme. Westlich des Vorplatzes befinden sich drei Stellplätze für PKW, die in Rasengittersteinen angelegt wurden. Ein langes Sitzelement mit Holzauflage und Fahrradbügel ergänzen den Bereich.

 

Durchgang zwischen BA1 und Bestandsgebäude im Westen

Der Bereich zwischen dem Neubau des ersten Bauabschnittes und dem Bestandsgebäude wurde, soweit es der Baustellenbetrieb für das Baufeld zuließ, weitgehend erhalten. Entlang der Fassade der Krisenstation ist eine Sichtschutzpflanzung ausgeführt worden. Diese wurde mit einer gemischten Pflanzung aus halbhohen Sträuchern wie z.B. hochwüchsigen Hortensien und Rosen mit einer Unter- und Zwischenpflanzung aus pflegeleichten Stauden bepflanzt. Um ein direktes Herantreten von außen an die Fenster zu unterbinden, ist in die Pflanzung ein 1,60 m hoher Zaun integriert. Für bereits vorhandene Spielgeräte, wurde ein neuer Fallschutzbereich aus Fallschutzkies angelegt.

 

Spielbereich Krisenstation

Für die geschützte Krisenstation ist ein separater und gesicherter Außenbereich mit einem 3m hohen Zaun errichtet worden. Dieser Zaun vermittelt einen freundlichen Eindruck dient als eine grüne Grenze in Form eines berankten Stabgitterzauns. Um einen möglichst großzügigen Spiel- und Aufenthaltsraum zu schaffen, wurde das in diesem Bereich teilweise stark hängige Ursprungsgelände mittels einer Winkelstützmauer aus Ortbeton abgefangen, sodass eine zusammenhängende und ebene Fläche entstand. Der Nahbereich am Haus wurde materialgleich mit dem Vorplatz als Terrasse aus Betonpflaster ausgeführt. Die Fläche wurde mit einem zweifarbigen Kunststoffbelag ausgestattet, dessen organische Muster aus zwei Farben in Anlehnung an die Fassade und dem Innenraum zum Spielen einlädt. Eingefasst ist die Sitzfläche an zwei Seiten von einer umlaufenden Sitzbank aus Betonfertigelementen, die gleichzeitig als Bande für Ballspiele dient. Der als Abstandsfläche für die Stützwand notwendige Grundstückstreifen im Norden wurde mit stark dornigen Sträuchern wie Weißdorn, Hundsrose bepflanzt, sodass von außen eine Annäherung an den Zaun unmöglich gemacht wird.

Das Tal

Das bestehende Tal im Osten des WKJP-Geländes besitzt einen besonders hohen Aufenthalts- und Spielwert, dessen Potential durch die Neuplanung nun genutzt wird.

Durch den Bau eines Kellergeschosses im ersten Bauabschnitt konnte hier ein direkter Zugang aus dem Gebäude angeboten werden. Das Tal ist über eine Treppenanlage und einen sanft modellierten Hang von Süden her zugänglich. In die Modellierung des Geländes ist eine Zufahrtsmöglichkeit für Pflegefahrzeuge über eine Rampe integriert. Die zentrale Spielwiese im Tal wurde vom Gebäude im Westen mit einer Sitzkante, die wie im geschützten Bereich gleichzeitig als Bande für Ballspiele dient, getrennt und endet im Osten mit dem vorhandenen Hang, der mit Spielelementen wie Rutschen o.ä. ausgestattet werden kann. Die Stützwand zum geschützten Bereich wurde zur Seite des Tales hin mit Klettergriffen ausgestattet. Das Klettern soll nur im unteren Bereich ermöglicht werden, um ein Übersteigen der Wand zum Hof zu verhindern. Der Hang des Tals wurde mit z.T. immergrünen Pflanzen wie Bambus o.ä. bepflanzt und bietet somit ganzjährig eine attraktive Aussicht aus den Ergotherapieräumen. Im unmittelbaren Zusammenhang mit der Ergotherapie wurde eine kleine Terrasse am Haus mit Betonpflaster befestigt, die z.B. für bildhauerische Therapieangebote bei schönem Wetter genutzt werden kann. Am nördlichen Talende wurde für die in Eigenleistung umzusetzenden Spielgeräte und im Bereich der Kletterwand ein Fallschutz aus Fallschutzkies entsprechend den Herstellervorgaben eingebracht.

Da durch das bodennah anstehende Grundwasser der anstehende Boden nicht rasch abtrocknen kann und sich daher derzeit bei intensivem Spielbetrieb Pfützen und offene Matschstellen bilden, wurde für die Rasenfläche eine gut drainierende Rasentragschicht aufgebracht, die diesen Standortnachteil minimieren wird.

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