Anerkennung | Eugen-Bolz-Gymnasium
Rottenburg
In Zusammenarbeit mit Atelier 30
Das bestehende Schulareal ist in ein baulich heterogenes Umfeld implementiert.
Im Forum des Neubaus wird das neue Herz der Schullandschaft platziert. Der zentrale, mit einer Galerie umfasste Raum bietet viele Nutzungsmöglichkeiten für die Schulgemeinde.
Die zukünftige verkehrliche Erschließung besteht aus einem gelungenen Mix von motorisiertem MIV und ÖPNV, sowie Radfahrer- und Fußgängerverkehren. PKW werden bis auf einige barrierefreie Stellplätze außerhalb des Schulbereichs abgestellt. Die städtebauliche Setzung der Baukörper an der Eberhardstraße orientiert sich zur wichtigen Fußwegeverbindung in Richtung der Haltestellen des ÖPNV, und erschließt in sinnfälliger weise den Schulhof, der wie im Bestand an den Fußweg in Richtung Sophienstraße im Norden anbindet (durch eine Rampe barrierefrei erschlossen) und sich zur Mechthildstraße hin öffnet.
Die Teilbereiche der Freiflächen stehen in enger Korrespondenz zum Schulneubau. Der sich zum Straßenraum öffnende Vorplatz führt direkt ins „Herz“ des Schulcampuses, dem zentralen Pausenhof zwischen Alt- und Neubau.
Die Besonderheit, dass der Hof zu einem großen Teil mit einem Bunker unterbaut ist, erfordert erhöhte Pflanzbeete für gebotene Baumpflanzungen. Chill- und Lerndecks im Wechsel mit Sitzstufen machen die entstehenden Aufkantungen zu ein Begegnungsorten in Pausen und Freistunden. Die Hochbeete orientieren sich in Ihrer Kubatur an die Baukörper und schaffen fließenden, halboffene Räume, die eine individuelle Besetzung des Hofes erlauben und gleichzeitig die die gebotene Übersichtlichkeit bewahren. Etwas separiert vom Pausengeschehen ist im nördlichen Teil des Hofes ein teilweise überdachter Bereich zum Lernen und Arbeiten an Gruppentischen und Bänken vorgesehen.
Der große Pausenhof bietet gerade für die jüngeren Jahrgänge ausreichend Raum auch für Bewegung. Für eine sportliche Betätigung wird das bestehende Bewegungsangebot westlich der Turnhalle wird durch weitere Angebote wie Calisthenics-Geräte oder Parcourselemente ergänzt.
Die Freianlagen erfüllen neben den Anforderungen der Bewegungs- und Lernlandschaft auch grundsätzliche Funktionen resilienter und nachhaltiger Gebietsentwicklung. Dazu zählen ein Maximum an strukturreichen Vegetationsflächen, wasserdurchlässige Oberflächenbefestigungen und ein Regenwassermanagement als Kreislaufsystem. Alle Dachflächen der Schulgebäude werden intensiv begrünt – eine ca. 20-30 cm starke Substratschicht speichert das Regenwasser und stellt es den Pflanzen zur Verfügung. Wo möglich, wird das Regenwasser von den befestigten Flächen in die Drain- und Speicherschicht der erhöhten Baumbeete geleitet und darüber hinaus in Zisternen für die Brauchwassernutzung gesammelt.