2. Preis I Mainquartier Volkach
Volkach
In Zusammenarbeit mit Steimle Architekten GmbH, VIZE architectural rendering, Engelsmann Peters Beratende Ingenieure
Städtebauliches und freiraumplanerisches Gesamtkonzept / keep it simple
Eine städtebauliche Verdichtung unter Einbehaltung der luftigen Freiraumqualitäten des Ortes sind hier die Prämisse. Dabei gliedert sich das Areal in zwei Abschnitte mit jeweils eigenen Charakteren.
Im Süden bildet ein aufgelockerter Block mit Hochpunkt einen prägnanter Stadteingang mit Signalwirkung. Durch die Verortung von Gewerbe- und Büroflächen in Kombination mit öffentlichen Funktionen und Wohneinheiten entsteht ein lebendiger und vielfältig genutzter Quartiersplatz mit vorgelagertem Skatepark und Dirt-Bike Anlage. Diese modellierten Flächen fungieren bei Starkregenereignissen als zusätzlicher Retentionsraum.
Nach Norden in Richtung Altstadt folgend, spannt sich in der Brache zwischen Sommeracher Straße und Dieselstraße ein neuer Bewegungs- und Flanierbereich auf. Die Straßenkanten werden durch Langhäuser besetzt und komplettieren hier einen urban anmutenden Straßenquerschnitt. Die neue grüne Mitte wird so wirksam von den beiden Straßen abgeschirmt und ein luftiger und maßstablich etappierten Freiraum mit großer Aufenthaltsqualität entsteht.
Das freiraumplanerische Konzept setzt auf die Ausbildung differenzierter und den unterschiedlichen Wohnbereichen angemessenen Grünstrukturen in Verbindung mit einer engen Vernetzung mit dem Freiraum. Imagebildend für die Siedlung ist der zentral gelegene Grünzug, welcher als Klammer für das Quartier fungiert. Im Quartierspark sind Spiel- und Sportplätze für alle Generationen und Flächen für urbane Nutzgärten geplant.
Um die Identität im Gebiet zu stärken, wird jedem Baufeld eine eigene Baumart (Obstbaum) zugewiesen welche unterschiedlichen Tierarten Unterschlupf bieten. Das Regenwasserbewirtschaftungskonzept baut auf einem Kaskadensystem auf. Anfallendes Regenwasser wird in Retentionssystemen und den Gründächern der Dachflächen zurückgehalten. Überschüssiges Wasser wird in gebäudenahen Zisternen zur Gartenbewässerung gespeichert oder über offene Rinnen zu Retentionsflächen geleitet.
Mit den gemeinschaftlich genutzten Innenhöfen und den individuell gestalteten privaten Freiräumen in Form von Terrassen, Loggien und Dachgärten entstehen neben der öffentlichen Grünverbindung differenzierte Freiraumqualitäten und Angebote für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen im Quartier.
Die stark durchgrünte Struktur ist prägende für das neue Quartier. Fassaden- und Dachbegrünung, sowie die Verwendung einheimischer, standortgerechter Pflanzen bilden ein vielfältiges Mosaik kleinteiliger Lebensräume. Durch das Aufhängen von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse werden geeignete entsprechende Habitate geschaffen.